[fraunachbarin]

liebe mama..
heut vor 5 monaten gingst du von uns. ich mußte gestern abend ständig dran denken, wie der letzte abend verlief. s, meine schwester, merkte auch,daß es zu ende geht und blieb die nacht bei uns. ich war sehr froh und dankbar dafür. um drei uhr merkten wir, daß dein ende naht. deine atmung hatte immer längere aussetzer. wir gingen noch schnell eine rauchen, trafen noch melitta auf der terrasse ( hast du sie da oben schon getroffen?) und dann waren wir bei dir. hielten deine hände. dann um 4.02uhr gingst du. du hast den mund verdreht und es sah aus, als würde sich dein geist spiralförmig aus dir drehen. ich faßte auf deine brust und spürte noch zweimal einen schwachen herzschlag. es war so furchtbar.
ich denke sehr oft an dich, doch muß ich nimmer so viel weinen. langsam begreife ich das endgültige. schau dein bild an und akzeptiere, daß du fort bist.
ich bat immer auf ein zeichen und irgendwann, als ich draußen nachts beim rauchen war, sah ich eine sternschnuppe.. danke mami ♥
ich liebe dich,
deine tochter tine

liebe miri..
ja ich kann dich gut verstehen. ich war ein jahr lang zuhause, weil ich psychisch durch die parallelen krankheiten meiner mutter und tochter depressionen und panikattacken bekam. zum einen war es gut,daß ich nicht arbeitete.. so war ich jederzeit für alles bereit... und andererseits wurde ich auch phlegmatisch.
jetzt, wo ich wieder arbeite, bin ich froh für jede freie minute. aber die arbeit tut mir gut. seitdem grübel ich nimmer so viel und bin abgelenkt.
ich wünsche dir ein wunderschönes wochenende..
liebes umärmerle von tine