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Alt 07.07.2002, 15:31
Gast
 
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Standard Forum für Angehörige UND Betroffene

Hallo Brigitte...hallo "allemiteinander"! ;-)
Hmm...ja...bringt mir auch eine neue Perspektive...nachdenk
Iss nicht so leicht, da jetzt zu sagen: neneee, alle denken da gleich.
Ich versteh jetzt auch so den einen oder anderen Satz von jüngeren, zum Beispiel: Ich bin doch erst 24, oder 29....bei mir ist das was anderes, du hast ja schon einen Teil deines Lebens gelebt.
Hört sich zwar schlimm an, ist aber so. Naja, aber eben noch kein Grund um aufzugeben, gelle?!
Aber ein Trost ist es auch nicht....
Stimmt, man verdrängt die Tatsache Tod, meistens jedenfalls.
Erst wenn sowas kommt , fängt man an darüber nach zu denken.
Letztens ist mir da auch unbewusst was rausgerutscht, in Bezug zu meiner Tochter. Ich hab sie jetzt fast 4 Monate nicht gesehn, mit dem Auto bräuchte sie "nur" 40 Minuten. Sie schiebt die Schuld am Nichtkommen können, auf den erneuten Umzug, Arbeitslosigkeit ect. Kann ich ja verstehn, aber nun wieder ein Brief mit den Worten: Noch 2 Monate, dann ists möglich....wie oft denn noch, frag ich mich...
Da rutschte mir bei meiner Mutter heraus: Sie ahnt ja gar nicht wie sie mir fehlt, und wie mir die Enkeltöchter fehlen. Warum denkt sie nicht ein bisschen daran. Warum nimmt sie mir einfach die Zeit weg, diese mit ihr zu verbringen?
Ich hatte natürlich auch wieder so eine gewisse Angst im Unterbewusstsein, ich hab sie gut im Griff, aber da...
Irgendwie hab ich aber jetzt das Gefühl, sie macht sich keine allzugrossen Sorgen mehr, denkt vielleicht auch ich sei nun total geheilt und wieder in dem Status der "Unsterblichtkeit", bzw. ich bin ja immer da, wenn man mich braucht. Nein ich mach ihr das nicht zum Vorwurf!
Aber ich hab Angst, daß sie in ein dunkles Loch fällt, wenn alles nun nicht zutrifft, wer weiss das denn???
Vielleicht kann ich da gar nicht mehr so mitreden, denn ich war 2000 zu nahe dran um das zu vergessen, was Tod ist bzw heisst.
Er ist jeden Tag in meinem Bewusstsein, aber leise, nicht schmerzend, nur bewusster. Deshalb lebe ich auch bewusster.
Habe aber bemerkt, wie hilflos man ist, wenn es um einen Nahestehenden geht, der vielleicht am Rande von Leben und Tod steht. Und die Angst ist grösser, daß derjenige gehen muss, als die eigne Angst selber gehen zu müssen...
Ist irgendwie seltsam...fast nicht zu erklären...
Wenn ich solche Gedanken hab, (und die haben wir, gell Brigitte?)
hab ich einen Kloss im Hals und könnte heulen, denen nicht mehr beistehn zu können die ich zurücklassen muss, wenn...
Ich frag mich ob das Normal ist....
Hmmm....schluck...genug für Heute...
Seid alle umarmt, liebe Grüße
von Ruby
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