[edda7872]

Liebe Moni!

Da schreibe ich gerade einen halben Roman, plötzlich ist alles weg.Nun noch einmal.

Mein herzlichstes Beileid!! Einen Tag vor Weihnachten einen geliebten
Menschen verlieren zu müssen, ist doppelt so hart.
Du schreibst mir aus der Seele! All das empfinde ich auch so! Aber ich habe
mich gegen die Sonne und gegen das Leben entschieden. Trotz Medikamente
(schon auf der Intensivstation damals hat man mir die gegeben , mit dem
Hinweis sie nach dem Tod von Franz unbedingt vom Hausarzt rezeptieren zu lassen) sterbe ich jeden Tag auch ein bißchen mehr. Ich weiss, dass Franz
das nicht hätte so haben wollen. Aber es geht nicht anders. Ich habe nur noch
meine Mutter, habe panische Angst, sie zu verlieren. Mein Vater starb kurz vor meinem Mann. Eine Onkopsychologin half mir zu LEBZEITEN meines Mannes sehr. Das Angebot ist aber mit dem Tod erloschen. Habe ihr mehrere Mails geschrieben. Sie empfahl mir eine Trauma-Therapie, da mein Mann ja
ganz fürchterlich und lange leiden mußte. Ich kann mich nicht aufraffen, dort anzurufen. Das liegt auch noch in der Südstadt, wäre momentan für mich eine
"Weltreise".
Liebe Moni, aber bei Dir sehe ich nicht schwarz. Du hast den richtigen Weg
gefunden, mit Deiner Trauer umzugehen! Finde ich toll und sage "Hut ab"!
Du bist auch erst 37 Jahre alt, grauenhaft so jung Witwe zu werden..., aber
Dein Leben geht weiter, Du wirst noch schöne Jahre haben, natürlich wird Dein lieber, verstorbener Mann immer seinen Platz in Deinem Herzen behalten.
Du hast ein Licht in der Dunkelheit gesehen und Dich daran orientiert.
Das zeugt von Deiner inneren und mentalen Stärke. Liebe, Moni, mach weiter so! Ich bin dankbar, dass Du mir geschrieben hast.

Ganz liebe Grüße
Edda