Brynja, für mich ist der schöne Balkon auch ein Stück Lebensqualität.
Wir sind ja jetzt alle viel zu Hause, auch tagsüber, und was gibt es Schöneres, als sich draußen die Sonne ins Gesicht scheinen zu lassen, dort zu lesen, was zu essen usw.
Deswegen war es mir so wichtig, vor der Chemo heute alles herzurichten, sauberzumachen und mit frischen Blumen und Kräutern zu bestücken.
Man muss halt die Tage nutzen, wo man kann, auch, wenn man immer schlapper wird, dann dauert es halt länger, hetzt mich ja niemand
Kayar, ich sollte die Betablocker ausschleichen, aber wie soll man bei einem Blutdruck von teilweise 90 zu 60 noch irgendwas ausschleichen, da wäre sogar eine Vierteltablette noch zu viel.
Ich habe trotz allem einen sehr hohen Ruhepuls (ist wohl auch eine NW vom Taxol) und deswegen auch manche Tage Schlafprobleme, vielleicht ist das bei dir auch der Grund?
Alex, gut, dass du unter Beobachtung stehst. Und wenn dein Körper dir sagt, dass er Ruhe braucht, dann gönne ihm die, ohne schlechtes Gewissen und ohne dir Gedanken zu machen. Das musst du sogar. Wir sind hier, soweit im Berufsleben gewesen, nicht ohne Grund fast alle krankgeschrieben.
Das mit dem Vitamim-D-Spiegel werde ich bei der nächsten Untersuchung auch mal ansprechen.
Alex, ich habe nächste Woche einen Termin bei der Psychoonkologin im Brustzentrum, da ich auch immer mal wieder in diese schwarzen Löcher falle. Vielleicht wäre das auch eine Option für dich? Ich glaube, auf Dauer schaffen es nur die wenigsten, alleine damit fertig zu werden, auch, wenn man Partner, Freunde, Verwandte hat. Aber auch die können einem bei allem Verständnis auch in der Rege nicht die Angst vor dem eventuellen Sterben und die Gedanken daran nehmen oder generell den Umgang mit der Krankheit auf Dauer erleichtern. Das sind meist kurzfristige Ablenkungen, für die ich auch immer sehr dankbar bin, aber was das grundsätzliche, tiefergehende Problem betrifft....ich glaube, da ist man in professionellen Händen gut aufgehoben.
Morgen muss ich mir wieder die Neulasta setzen. Auch, wenn es im Bauchspeck nicht wehtut, es ist schon eine Überwindung, sich so eine Spritze selber zu setzen. Ich würde vorher am liebsten immer von dem Alkohol, mit dem ich mir die Pieksstelle vorher abreibe, einen großen Schluck trinken

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Heute geht es mir noch gut und deswegen freue ich mich auf die Pizza, die gleich kommt.
Gott sei Dank habe ich 2-3 tolle Lieferdienste hier in der Gegend, die meine Geschichte kennen und auch für nur 1 Pizza bei mir vorbeikommen, obwohl ich in der Regel unter dem Mindestbestellwert liege.
Verhungern werde ich bestimmt nicht, habe während der Chemo leider sogar ordentlich zugelegt, habe Appetit ohne Ende und bewege mich leider nicht mehr so viel.
Aber das kann man später angehen das Problem.
Der Arzt sagt immer er ist froh, wenn die Patienten unter der Chemo nicht abnehmen, man bekommt also einen Freßfreifahrtschein

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Allen trotz Allem einen schönen Abend
Martina