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Alt 27.04.2013, 15:46
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KHK KHK ist offline
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Standard AW: Behandlungsmethoden bei Gehirntumoren

Hallo,

Erstmal Danke fürs Daumendrücken!

So, jetzt ist das MRT gemacht. Nur, so viel schlauer bin ich jetzt immer noch nicht... Das MRT wurde auf einem anderen Gerät in einer Zweigstelle der Radiologischen Praxis gemacht und mir haben sie den Kopf nicht richtig festgemacht. Deshalb sind einige Bilder nicht ganz so scharf, wie es gut gewesen wäre... Es scheint so, als ob sowohl die Kontrastmittelaufnahme als auch die Zysten geringfügig, aber nicht sehr signifikant größer geworden sind. Das entspricht in etwa meinem körperlichen Zustand, der sich auch in den letzten 3 Monaten kaum verändert hat. Manche Bewegungen gehen leicht besser, andere etwas schlechter... An Medikamenten nehme ich weder Temodal noch Avastin sondern nur wie schon seit langem grünen Tee, Curcuma und Cimetidine. Und selbst damit scheint die Läsion oder andere Schäden im Gegensatz zu den vorhergehenden 7 Monaten in den letzten 3 Monaten kaum gewachsen zu sein...

Jetzt stellt sich die Frage, ob ich es erstmal dabei lasse oder es nochmal mit Temodal versuche. Ich tendiere eigentlich eher dazu, es erstmal dabei zu lassen. Auch das neue MRT hat ja keinen Aufschluß darüber gebracht, ob es sich bei den Veränderungen um ein Rezidiv oder um Strahlenspätschäden handelt, die ja noch Jahre nach einer Bestrahlung auftreten können.

Ich werde also erstmal auf dem HIrntumorinformationstag der deutschen Hirntumorhilfe am 4.5.13 unter anderem mit meinen Bilder bei den Ärzten hausieren gehen und sie nach ihrer Meinung fragen. Eine knappe Woche drauf habe ich dann einen Termin in der Uniklinik Köln, wo ich auch noch mal das weitere Prozedere besprechen will.

Auf einem Segeltörn auf den Seychellen diesen März habe ich eine Frau kennengelernt, die seit mehr als 20 Jahren seropositiv ist. Ihr wurden damals 3 bis 6 Monate gegeben. Als sie aber gesehen hatte, wie trotz der nebenwirkungsreichen Behandlungen selbst vor Kraft strotzende Kerle qualvoll in wenigen Monaten hingerafft worden sind, hat sie alle Behandlungen abgebrochen und sich gesagt, dann lebe ich eben nur noch 3 bis 6 Monate, das aber volle Kanne mit Feten, Reisen, etc. 6 Monate später war sie anders als die meisten anderen immer noch da... Und auch heute ist sie noch da und sieht gut aus... Echt erstaunlich. Vielleicht sollte ich es ja genauso machen wie sie?

In der Zwischenzeit werde ich vom Leben profitieren, so gut es geht. Angefangen habe ich damit auch schon. Bin nach dem MRT, einem schönen chinesischen Mittagessen (die radiologische Praxis liegt in der Nähe des chinesischen Viertels)und ein paar Einkäufen dort bei schönem Sommerwetter einige Km bis zur Kirche Notre Dame im Zentrum und an der Seine gelaufen. Zwischendurch habe ich noch den Pantheon besichtigt, wo die Gräber einiger sehr berühmter Franzosen sind. Ich habe zu meinem Erstaunen festgestellt, daß da noch so einige Grabnischen frei sind... Hab mich also mal erkundigt, ob ich mich da auch beerdigen lassen könnte, falls mir mein Hirntumor irgendwann den Garaus machen sollte. Ja, Platz wäre schon, man müsse aber einige Bedingungen erfüllen... Ich erfülle aber schon die Erste nicht: Man muß Franzose sein, um eine Chance zu haben. Also werde ich mich wohl irgendwann an einem weniger prestigeträchtigen Ort beerdigen lassen müßen...

Kühle Grüße aus Paris, denn hier ist jetzt wieder temperaturmäßig grüner Winter,

Kai-Hoger

@alexaa: Was gibts neues von Deiner Mutter?