Nein, so würde ich das nicht sagen. Nach dem, was ich gesehen habe, hast du einen guten Blick und ein Händchen für Komposition und Bildschnitt. Wichtig ist nur eins: du selbst solltest dein größter Kritiker sein.
Es macht mir Spaß zu fotografieren. Dabei möchte ich das festhalten, was mir selber wichtig ist und das wiederum aus meiner Perspektive. Am liebsten sind mir Fotos, die eine Geschichte erzählen. Es ist mir dann egal, ob es meine Geschichte ist oder sich der Betrachter selber eine ausdenkt und wenn es nur die Geschichte eines gewöhnlichen Spazierganges ist. Die Technik ist dabei nur zweitrangig. Die Bearbeitung bzw. Verfremdung dient dem Ausdruck. Als Linux-Fan benutze ich dazu allerdings das Programm "Gimp".
Ja, ich war und bin viel unterwegs. Meine größte Tour war nach Dänemark, runter nach Slovenien und wieder nach Hause. 3500 km in 3 Wochen. Am Anfang war es Flucht. Flucht aus der Stille, der Leere. Stille, die im Kopf dröhnt wie ein Presslufthammer. Leere, vollgepfropft mit schmerzlichen Erinnerungen. Gesucht habe ich die wirkliche Stille und die wirkliche Leere, die man wieder füllen kann mit Leben und Zukunft, nicht gefüllt mit Vergangenheit und Tod. Die Fotografie hat mir geholfen, den Blick auf das Wesentliche zu richten. Tut es immer noch.
Meine persönliche Stille und Leere habe ich inzwischen gefunden. Aus ihnen kann man Kraft schöpfen ohne Ende. Ich bin weggelaufen, nur um festzustellen, daß man nicht weglaufen kann, nicht mal muss: die Stille und Leere ist in mir, gehört zu mir. Jetzt gilt es sie zu füllen und zu sortieren. Ich bin dran
Nutze die Chance. Auch vor der Haustür gibt es seltsam-wunderschönes zu entdecken. Die Fotografie ist lediglich ein Vehikel.
Ich wünsche dir eine gute Nacht,
Helmut