AW: Lebensmut verloren?...
Liebe Aegis,
erstmal möchte ich sagen, dass ich dich bewundere. Du bist erst 20 Jahre alt und man sollte sich in dem Alter mit anderen Sachen beschäftigen. Ich kann vor dir nur meinen Hut ziehen. Ich war 35 als mein Vater die schlimme Diagnose bekam und fühlte mich schon manchmal überfordert.
Ich kann dir nur sagen, warte nicht weiter ab. Die Ärzte sagen ja selber, dass sie sich von der jetzigen Therapie nicht viel versprechen. Wenn du morgen ins Krankenhaus gehst, frag die Schwester, wo der soziale Dienst im Hause ist und hol dir Hilfe dort. Am Besten kontaktierst du auch noch ein Hospiz. Die haben nämliche teilweis lange Wartezeiten. Auf einer Palliativstation kann dir und deiner Mama auch geholfen werden. Wenn deine Mama auf eine Palliativstation und anschließend in ein Hospiz käme, würdest du auf jeden Fall entlastet werden. Die kümmern sich wirklich super. Da passieren nicht solche Sachen wie im Krankenhaus...
Ich wünsche dir weiterhin die Kraft das durchzustehen. Ich weiß wie anstregend es ist. Tritt deinem Bruder auf die Füße. Es kann doch nicht sein, dass er sich nicht kümmert!!!!
Wenn du magst kannst du mich auch gerne über private Nachrichten kontaktieren. Manchmal hilft auch einfach nur Reden, bzw. Schreiben.
Ich wünsche dir alles erdenklich Gute und lass dich mal virtuell in den Arm nehmen.
Liebe Grüße Silke
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Mein geliebter Vater 09.09.50 - 17.02.2012
Diagnose Darmkrebs mit Lebermetastasen Mai 2009
Darm-OP mit künstlichem Darmausgang Mai 2009
Chemotherapie 06/09 - 12/09: 2/3 Rückgang
Brachytherapie Mageburg 03/10 - 06/11
Rückverlegung Darmausgang 04/10
Chemotherapie nach erstem Versuch abgebrochen 09/11
angenommenes Siegelringkarzinom was sich als Magengeschwür herausstellte OP 10/11
Aufnahme Palliativstation 12/11
Aufnahme Hospiz: 16.01.2012
friedlich vorausgegangen 17.02.2012
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