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Alt 04.06.2013, 16:18
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Marbi Marbi ist offline
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Standard AW: Selbsthilfegruppe Zungenkarzinom

Betrifft plötzliche Schleimbildung

Hola an alle, vor allem an die, die ähnlich leiden.

wir hatten trotz strahlendem Sonnenschein kein gutes Wochenende. Nach der 20. Bestrahlung am Freitag begann ein leichtes Kratzen im Hals, das sich dann bis Sonntag verstärkte, sodass nicht einmal mehr Wasser schluckbar war. Alles brannte fürchterlich im Mund - sogar Salbeitee. Hinzu kam Abgeschlagenheit und Schleim ohne Ende - kein Fieber. Mein Mann litt.

Jetzt geht es los, war mein einziger Gedanke. Es lief ja bisher einfach zu gut. Wir waren am Freitag Abend noch essen - Entricote, mit gutem Appetit verspeist!
Geschmacksnerven sind teilweise noch da und das Schlucken war auch kein großes Problem.

Verzweifelt rief ich dann am Montagmorgen unsere Radiologin an, die ganz anders als erwartet reagierte: Schleimbildung ist nicht normal - eine halbe Stunde später stand die Ambulance vor der Tür und brachte meinen Mann zur Notaufnahme, wo wir die Zeit bis heute Mittag verbrachten und die Onkologin schon auf uns wartete.

Nach Routineuntersuchungen (Blutentnahme, Kontrolle Pilzbefall, Röntgen der Lunge) wurde sofort mit einer Antibiotika-Behandlung begonnen. Am Abend war der Hals wieder im Zustand des freitags, also ziemlich schmerzfrei und der Schleim war dünn und nur noch in geringer Menge vorhanden. Es folgte eine ruhige Nacht und heute Mittag durften wir wieder gehen. Diagnose: Bakterieller Befall der Mund- und Rachenschleimhaut.

Donnerstag ist der nächste Chemotag und heute Abend geht es nach einem Tag Pause wieder mit der Strahlenbehandlung weiter.

Vielleicht hat ja bei dem einen oder anderen von euch die Schleimbildung eine ähnliche Ursache. Die Gefahr, so erklärte mir die Onkologin, wären nicht der Schleim und die zusätzliche Halsschwellung an sich - das wäre zwar schmerzhaft, könnte aber harmlos bleiben, sondern die Folgen bei Nichtbehandlung, die zu einer bakteriellen Vireninfektion führen könnten - nicht müssen (Lungenentzündung, Nebenhöhlenentzündung usw.) und das sogar oft zeitversetzt, also viele Wochen später.

Als Schleimlöser wurde Flumil 600 mg/24 h verordnet, als Antibiotika Tavanik 500 mg/1x10Tage und weiterhin als Pilzmittel Mycostatin zu der üblichen Mundspühlung und dem Glutamin.

LG Maria
P.S. Die starken Kopfschmerzen kamen von einer Nackenverspannung, die durch eine Erhöhung des Kopfes während der Bestrahlung und leichten Dehnungsübungen behoben wurden - kleine Ursache = große Wirkung.
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10.11.2012 DIAGNOSE: T3N2bM0 - Oropharynx Zungenbasis/Ummantelung der Halsvene (inoperabel)

Drei Zyklen Chemotherapie
Totalremission

40 x Bestrahlung (IMRT) + Chemotherapie = tumorfrei
(vergrößerte Lymphknoten = Fibrose)
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