Liebe Anja,
ich danke Dir sehr für deine Worte und deinen "Besuch".
Habe Eure Geschichte nachgelesen und möchte Dir sagen, dass Du diesen schweren Weg sehr sehr gut gegangen bist.
Ich bin nun fast froh, ein wenig Abstand zu bekommen, da wir wegfahren.
Gestern war ich beim Einkaufen !!! - einen Ort, an dem man ja eigentlich keine übermäßige Trauer erwartet.
Ich jedoch habe plötzlich all die Dinge gesehen, die sie gerne aß oder gerne mochte, und die ich ihr gekauft hätte, wäre sie bei uns. Die Lieblings-Pralinen, die sie sich aus Kostengründne nicht selbst kaufte, Lieblings-Dies und Liebling-Das, alles, was ihr Herz erfreute. Sie brauchte nie die grossen Geschenke, sondern nur so kleine Aufmerksamkeiten, um sich total zu freuen.
Ich habe fluchtartig das Geschäft verlassen und habe den ganzen Tag nicht mehr zu mir selbst gefunden.
Aber weißt du was? ich schreibe dir in Zukunft einfach "ddrüben" bei Dir, denn das Thema Tod des geliebten Menschens gehört hier nicht her.
Ich bin halt nur beides: selbst unheilbar erkrankt und muß mich damit auseinandersetzen, meine Familie und meine kleinen Kinder viel zu früh zu verlassen.
Und zum anderen habe ich meine beiden Eltern an die Krankheit verloren: mein Vater starb an einem kleinzelligem Bronchialkarzinom vor 6 Jahren.
Nur 10 Tage nach der Diagnose. Dabei sprachen die Ärzte von Wochen oder Monaten .... Diesen Schock habe ich nie ganz verwunden.
Und nun meine liebe Mama.
Es ist manchmal so unendlich schwer, stark zu sein ...
LG
Birgit