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Alt 09.09.2013, 01:13
nonloso nonloso ist offline
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Standard gibt es Antworten auf meine Fragen?

Guten Abend,
eine sehr enge Freundin (58Jahre) von mir hatte bis vor kurzem nie Beschwerden. Sie war immer so ein "ich hab höchstens mal Schnupfen" Mensch.

Nun hat sie die Diagnose Gallengangkarzinom - inoperabel bekommen.

Zuvor hatte sie einen schmerzlosen Ikterus, ein wenig Übelkeit, sie hat lange gewartet auch nur zum Hausarzt zu gehen (Motto:das geht schon wieder weg). Der hat auch ziemlich lange gewartet bis er sie an eine Klinik überwiesen hat. Da ging man noch von einem Gallensteinproblem aus.

Diese kleine Klinik (auf dem Land) hat dann auch wieder einige Zeit gebraucht bis meine Freundin dann an eine grosse Klinik (grössere Stadt) mit "Fachabteilung" überwiesen hat. Dort hat man dann zwei Stents gelegt, wobei der eine Stent keine 100%ige öffnung des Gallenganges gerbracht hat. Der Eingriff war nach Aussage der Ärzte sehr schwierig. Sie hatte 2 Tage danach auch sehr starke Schmerzen, die kaum beherrschbar waren. Sie hat einen Port durch den die Gallenflüssigkeit abläuft.

Meine Freundin weiss, dass sie noch eine Chemo machen muss, dazu muss sie aber erst stabiler sein. Welche Chemo wurde ihr noch nicht mitgeteilt.
Sie hat seit den Eingriffen einen stark aufgetriebenen Bauch (das käme von den Infusionen) und Wasser in der Lunge (wird behandelt). Sie ist wieder zurück in der "kleinen Klinik" auf dem Land.

Und jetzt kommen meine Fragen (auf die es hier vielleicht auch keine Antwort gibt).

Ich kenne mich medizinisch ganz gut aus (halbfertiges MedizinStudium) und kann auch mit den Fachbegriffen etwas anfagen. Ich weiss wie ungünstig die Prognose bei solch einem inoperablen Krebs im allgemeinen ist. Ich würde die Ärzte "löchern" und nachfragen, auch wenn ich damit rechnen muss eine schlechte Nachricht zu bekommen.

Bei meiner Freundin ist das ganz anders. Sie fragt nie bei den Ärzten nach, sie sagt "die haben ja immer keine Zeit"

Ist es denn möglich, dass die ganzen beteiligten Ärzte nie ein Gespräch mit ihr geführt haben wie ernst die Diagnose ist?
Wird denn im allgemeinen nicht über soetwas wie einen "weiteren Verlauf" oder eine Prognose gesprochen?
Geschieht dies nur wenn der Patient ausdrücklich nachfragt?

Es besteht natürlich die Möglichkeit, dass dies geschehen ist und sie es mir nicht sagt. Aber dem widerspricht, dass sie mich andauernd Dinge fragt, wie :
"Weisst Du ob das heilbar ist?" - "ist das richtig was die machen?" "meinst Du ich habe Metastasen?" usw.

Ich weiss wirklich nicht mehr wie ich damit umgehen soll. Ich will ja auch nichts falsches sagen und sie unbegründet beunruhigen. Aber ich glaube, dass es sehr, sehr ernst ist und ich denke sie sollte das auch wissen.

Kann mir jemand helfen?
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