AW: Was machen die da ? Todesurteil ?
Nun hatten wir gerade mal noch 2 Monate, die meine Mama daheim verbringen durfte.
Sie ist am 06.09.2013 um 11.30 Uhr verstorben, daheim in ihrem Bett und nicht allein.....
Für mich war es ein Schock !
Wir haben die ambulante Palliativ mit ins Boot geholt, meine Mama bekam ja nur noch Schmerztherapie.
Am Freitag war der Arzt angekündigt. Zufall ? Schicksal ? Wie auch immer, ich bin heute sehr froh darüber.
Am Donnerstag versorgte ich meine Mama noch mit ihren Infusionen, fragte sie, ob sie jetzt frühstücken möchte......Sie meinte, sie wäre so müde, möchte nicht.
Ich sagte, ok Mama, dann schlaf noch ein wenig, schauen wir später noch einmal.
Nun......, sie schlief den ganzen Tag,Abends,und auch Nachts.
Ich schlief im WZ ein, wachte nachts um halb 2 auf und sah noch einmal nach ihr.
da war sie im Bett auf die Seite abgerutscht (Kopfteil war ja höher eingestellt),
half ihr wieder in ihre Kissen.
Nun sagte sie zu mir, sie hätte Schmerzen im Bauch und Atemnot.
So gab ich ihr ihre zusätzlichen Medikamente und blieb bei ihr, bis sie wieder ruhig eingeschlafen war.
Am nächsten Morgen, als ich zu ihr sah, hatte sie ein schwereres atmen.
Nicht ungewöhnlich, weil oftmals in der letzten Zeit etwas anders war, als einen Tag davor. Aber beunruhigt war ich trotzdem.
Der Arzt kam um halb 10. Ging zu ihr, hörte sie ab und war ganz ruhig.
Dann sagte er zu mir, sie befindet sich in der Sterbephase !!!!!
SCHOCK !!!!!!!!
Dann die Menschen angerufen, die wichtig waren, auch alle kamen.
Ich blieb bei ihr, hielt ihre Hand und sagte ihr, ich bin bei dir.........
So wechselten sich alle ab, um Abschied zu nehmen.
Ich bekam dann irgend wann keine Luft mehr vor lauter Schmerz und musste raus. Bin auf den Balkon und hier nun nahm sie reiss aus. die Hand gehalten von meinem allerbesten Freund, den sie auch sehr liebte, machte sie ihren letzten Atemzug !
HORROR !!!!
Eine Stunde später, gewaschen, angezogen und aufgebahrt mit Sonnenblumen.
Ich habe sie noch eine Nacht bei mir behalten. War Nachts bei ihr, habe noch mit ihr gesprochen und ein Lied vorgespielt.
Dann schlief ich neben ihr, im Sessel ein. Morgens um 3 war es dann so kalt, da bin ich ins Bett.
Um zehn kam das Bestattungs......und holte sie weg.
Mein schwerster Gang, sie in fremde Hände zu übergeben, wohl wissend, dass ich sie nie wieder sehen werde !!!!!
Und doch, bei all meinem Schmerz, habe ich sehen dürfen, am Samstag Morgen, das alles Leben aus ihr gewichen und sie ganz ruhig war.......
Ich bin froh, dass ich sie noch da behalten habe.......
Ich danke Euch ALLEN, mir auf diesem schweren Weg bei Seite gestanden zu haben und wünsche Euch alles erdenklich Gute !
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Meine Mama: Neuroendokrines Karcinom linker Lungenoberlappen
Diagnose: Oktober 2011, gestorben 06.09.2013
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So viele Fragen verhallen in der Nacht.
Antworten mögen kommen, das Verstehen jedoch bringt erst die Zeit.
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