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Alt 12.09.2013, 19:41
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wkzebra wkzebra ist offline
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@ Violala: Schön, dass du wieder da bist!

*Zimmernachbarn im Krankenhaus*
Tja, das kann schon kompliziert sein. "Schlafen bei voller Beleuchtung" und "Rücksichtnahme auf Mitpatienten" passen aber irgendwie nicht zusammen.
Ich hatte jede Nacht andere im Zimmer.
In der ersten Nacht zwei, wovon eine einen ganzen Wald abgesägt hat. Da ich kein bisschen müde war (das war bestimmt auch die Aufregung vor der OP), war das schon nervig. Ich war dicht davor, nachts um 1 mit einer Freundin per SMS "Schiffe versenken" zu spielen.
In der 2. Nacht eine, mit der ich voll auf einer Wellenlänge war. Wir haben von 19 Uhr bis nach Mitternacht fast durchgequatscht. Das war schön.
In der 3. Nacht gab es wieder Geräusche. Zudem war die Patientin wesentlich älter als ich und im Endstadium (zwei Monate später las ich ihren Namen dann auch in der Zeitung). Für eine Frischoperierte wie mich war das nicht wirklich schön. Außerdem meckerte sie über alles mögliche.
In der 4. Nacht war ich alleine und habe festgestellt, dass mein kombiniertes Telefon-TV-Bediengerät kaputt war - der Kopfhöreranschluss ging nicht.

*Nebenwirkungen unter Pacli*
Hab ich fast keine. Das kann aber auch daran liegen, dass ich sie wöchentlich bekomme und dann die Einzeldosis geringer ist (überwiegend liegt es aber wohl daran, dass ich unter Pacli auch schon fast keine Nebenwirkungen hatte und der Doc daher auch schon sagte, dass ich ähnlich gut durch die Pacli-Zeit kommen würde). Heute hatte ich die 5. Ladung.
Nach der 1. und 2. war ich relativ müde und gestern und heute hatte ich etwas Nasenbluten (da haben die Schleimhäute wohl etwas gelitten).
Neuropathien habe ich keine, aber ich nehme auch schon seit fast 4 Monaten Vitamin B.

*Nachsorge*
Habe ich mir noch keine Gedanken drüber gemacht. Ich weiß nicht einmal, ob es hier irgendwo niedergelassene onkologische Praxen gibt. Ich lebe ja in einer eher ländlichen Gegend und das Brustzentrum ist in der Kreisstadt mit etwas über 20.000 EW. Schätzungsweise wird die Nachsorge auch dort laufen, denn das gilt dort als Ambulanz.

*Perücke*
Meine war nicht gerade "sauteuer", aber ich finde sie nicht kratzig. Ich fühle mich mit Tüchern aber mittlerweile genauso wohl und ziehe sie vor, weil sie einfach praktischer sind.

*Reaktionen auf Nachfragen zum Befinden und Kommentaren zum Aussehen*
Das nimmt wohl jeder für sich anders war.
Ich freue mich, wenn mir welche sagen, dass ich gut aussehe. Ich interpretiere das nicht als gut im Sinne von "schön", sondern als gut im Sinne von "nicht von der Krankheit gezeichnet". Das bin ich auch nicht, wenn man davon absieht, dass sich die Mehr-Kilos nicht nur an Bauch und Hüften, sondern auch im Gesicht bemerkbar machen. Ist schon alles etwas runder als vorher, aber für mich finde ich das immer noch besser, als wenn ich aussehen würde, als ob ich gleich vor Erschöpfung zusammenbrechen würde.
Außerdem muss ich ja nicht mal lügen, wenn mich jemand fragt, wie es mit geht. Mir geht es wirklich gut und ich bin darüber sehr glücklich und dafür sehr dankbar. Wenn es mir nicht so gut gehen würde, würden mich solche Fragen aber wohl eher nerven.
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