AW: Meine Mutter...
Ich finde auch, dass jeder selber entscheiden soll, ob er sich eine Chemo geben läßt oder nicht. Freilich ist jeder psychisch anders "aufgestellt" und manche wollen es einfach nicht wahrhaben wie es um sie steht.
Meine Schwiegermutter bekam im September 2010 die Diagnose BSDK und wurde auch gewhippelt. Danach Reha und 1 1/2 Jahre "Ruhe". Sie hatte in dieser Zeit auch Chemo gehabt, keine Frage, wollte auch alles versuchen, hat eine Misteltherapie gemacht etc. Im März 2012 dann Lebermetas. Sie hat noch eine Chemo versucht, hat die aber nicht vertragen. Eine andere war leider nicht möglich. Im September habe ich sie ins KH zur Kontrolle begleitet, sie ist mit dem Krankentransport gefahren und ich mit dem Auto. Sie war sehr froh, daß ich mitgefahren bin, denn sie war nach den Autofahrten, auch wenn sie nur 10min. gedauert haben, dermaßen fertig und erschöpft, dass sie nur noch schlafen wollte. Also haben wir zusammen ein "ernstes" Gespräch mit dem Arzt gesprochen und dort haben wir auch "deponiert", dass sie keine lebensverlängernden Maßnahmen möchte. Er hat es sofort in der Akte vermerkt.
Ich habe kurz danach mit dem Arzt ein 4-Augen-Gespräch geführt, da ich seine Prognose über die restliche Lebenszeit wissen wollte. Er sagte, dass es mit Weihnachten "knapp" werden wird.
Sie ist am 22.10.2012 gestorben.
Auf der einen Seite war es gut so, sie musste nicht allzu lange "leiden", auf der anderen Seite wäre es toll, noch einmal mit ihr Weihnachten zu feiern.
Es ist jetzt etwas lang geworden, aber ich wollte damit sagen, dass meine Schwiegermutter immer auf "kämpfen" eingestellt war, aber sie hat mir später mal gesagt, dass sie, als die die Lebermetas diagnostiziert bekam, gewußt hat, dass es "vorbei" ist.
Leider, wir vermissen sie sehr.
Viel Kraft an alle die sie brauchen.
Liebe Grüße, Susanne
|