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Alt 05.10.2013, 21:15
F77 F77 ist offline
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Registriert seit: 20.06.2011
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Standard AW: Selbsthilfegruppe Zungenkarzinom

Hallo an Alle,

es tut mir leid wenn ich hier so reinplatze aber ich weiß sonst nicht in welches Thema ich reinschreiben könnte. Ich war hier schon eine Weile nicht mehr..

Ich hatte vor ca. 2,5 Jahren ein Karzinom an der Zunge, welches mir entfernt wurde. Bestrahlungen gab es keine, da ich noch in einem sehr frühen Stadium war. Das ganze wurde natürlich aber großräumig entfernt mit gleichzeiter neck dissection (wie ich diesen Begriff hasse!).

Mir geht es inzwischen ganz gut, ich gehe regelmäßig zur Vorsorge. Es gibt natürlich noch kleinere Beeinträchtigungen mit denen ich aber ganz gut klar komme, sprechen klappt aber meine Zunge ist extrem empfindlich allem gegenüber und ich habe oft das Gefühl, dass sie sehr schnell rissig wird z.B. beim Essen groberer Lebensmittel (Chips oder trockene Kekse z.B. sowie alles Scharfe).

Leider habe ich nach der doch recht langen Zeit immer noch recht große Probleme mit meinem Hals, physisch als auch psychisch und das ist der Grund, warum ich hier wieder schreibe. Mein Hals ist linksseitig bis zum Kieferknochen immer noch sehr taub und schmerzempfindlich äußerlich. Ich denke manchmal, dass die zerstörten Nerven dort nie wieder heilen werden und es fühlt sich ziemlich sch...e an Zum Anderen ist meine Halsnarbe recht auffällig, zieht sich in der Mitte unschön zusammen und ist so gelegen, dass ich dies auch mit keinem Schal oder Tuch verbergen könnte weil sie mittig sehr nach oben geht.

Ich hatte mir vor der OP nicht klar gemacht, dass dies sehr große auch seelische Nachwirkungen haben könnte und hatte dann zu allem Überfluss auch noch von Leidensgenossen hier im Forum gehört, bei denen diese OP gar nicht gemacht wird (CT´s waren immer völlig unauffällig). Ich war in einer Klinik in Bayern und wohne jetzt wieder in Berlin. Hier bin ich in der Charite in der Vorsorge und beim ersten Anblick meiner Narbe schlug eine Ass.Ärztin vor Schreck fast die Hände über dem Kopf zusammen mit dem Ausspruch "Machen wir das hier auch so??" Freund und Familie versichern mir zwar, dass es viel besser geworden ist und man fast nix mehr sieht, leider sehe ich das selber ganz anders und habe immer das Gefühl, dass es jeder sieht und sich Menschen auch darum von mir abwenden, weil sie nicht wissen, wie sie damit umgehen sollen. Vielleicht bilde ich mir das aber auch ein...

Ich würde mich sehr freuen, wenn es vielleicht Leidensgenoss(innen) gibt, vielleicht auch im Berliner Raum, um mich ab und zu mal darüber auszusprechen da ich das Gefühl habe meine Umwelt besonders Freunde und Familie damit zu überfordern (da sind ja eigentlich alle nur froh, dass es endlich vorbei ist..) Ich habe mein soziales Leben sehr zurück gefahren, treffe ich mich nicht mehr mit neuen Leuten, keine Partys mehr etc. und wenn doch bleibt bei mir immer ein bitterer Nachgeschmack, da ich leider auch schon wirklich blöde Bemerkungen dazu gehört habe z.B. das sähe aus, als hätte ich mir selber den Hals aufschneiden sprich umbringen wollen Das ganze macht mich doch immer noch ziemlich fertig!

Liebe Grüße an Euch und sorry für diesen Roman!
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