Kumira: Bei meiner erstdiagnose 2010 war unser Jüngster auch in der 3. Klasse und wir haben das Gleiche durchgemacht. Es gibt m.E. mehrere Gründe, die "ungünstig" aufeinandertreffen:
1. in der 3. Klasse zieht das Leistungsniveau (zumindestens hier in NRW) deutlich an, da die Kinder zum ersten Mal Noten bekommen. Die Kinder spüren das intuitiv, dass alles und jedes jetzt benotet wird.
2. unsere Erkrankung belastet die Kinder zusätzlich. Sie können es vielleicht nicht konkret in Worte fassen, aber es bedrückt.
So stehen sie vor einem Berg von Belastungen und können nicht ausweichen, die Konzentration fehlt, die Freude am Lernen will sich durch den fehlenden Erfolg nicht recht einstellen.
ABER: es gibt sicher eine Lösung und einen Ausweg. Wir haben damals hart kämpfen müssen, weil seine Lehrerin wenig Verständnis hatte und wirklich alles, aber auch alles, was er in der Zeit falsch gemacht hat, protokoliert und ins Zeugnis geschrieben hat.
Ich hab viel mit meinem Jüngsten gesprochen, ihm Mut gemacht, ihm gesagt, dass wir an ihn glauben und er das schafft. Wir haben unter Tränen gemeinsam für die Abeiten gelernt (viel Heulerei, weil keine Lust etc. und manchmal ist mir die Geduld abhanden gekommen.) Und danach haben wir uns einen warmen Kakao mit Sahne gemacht und beide geweint und geschmust.
In der vierten Klasse ging es dann wieder bergauf. Es hat gedauert. Aber er hat die Gymnasialempfehlung bekommen und hat bislang keine Schwierigkeiten. Zur Zeit leiste ich mir allerdings den Luxus einer "Hausaufgabenbetreuung" 3x die Woche, damit ich aus der Schußlinie bin. Er findet das gut und kommt klar. Für die Arbeiten lernen wir gemeinsam.
Es gibt nach wie vor tage, an denen er unkonzentriert im Unterricht ist, bislang hatte ich aber erst einen Eintrag im Hausaufgabenheft und da mache ich nur

. Den will ich sehen, der bei der Lage immer konzentriert ist.
Mach deiner Tochter Mut, sie kann es und sie schafft es. Und wenn sie Zeit braucht, dann ist das so. Vielleicht gibt es ja auch für sie eine Kur, um Abstand zu gewinnen?
Ich drücke euch mal ganz fest, denn ich weiß, wie sehr einen das belastet und das braucht ihr gerade überhaupt nicht. Aber das wird.