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Alt 19.07.2004, 15:50
Gast
 
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Standard Wechsel vom Angehörigen zum Hinterbliebenen

Hallo ihr beiden Lieben und alle Anderen
Bevor ichs vergesse, ich schicke euch ganz viele Sonnenstrahlen, der Sommer ist zurück!! Wie gehts euch. Ich hatte ein gemischtes Wochenende, wie das Wetter. Stimmt genau Petra, ich freu mich auch nicht mehr aufs Wochenende. Wenn mein Schatz jetzt noch gesund wäre, würden wir die Tage zählen und uns gemeinsam auf seinen Ruhestand freuen. Ich darf gar nicht dran denken!
Klar spreche ich schweizerdeutsch, aber ich habe keinen ausgeprägten Dialekt und vermutlich besser verständlich als bayrisch. Wenn du süddeutsch Mundart verstehen kannst, könntest du mich auch verstehen. Der einzige Unterschied besteht eigentlich darin, dass wir in schweizerdeutsch in der Vorgegenwart sprechen und die Konstanzer in der Vergangenheit. Wir haben für viele Dinge dieselben Begriffe. Wir haben eigentlich mit der süddeutschen Mundart mehr gemeinsam, als mit Berner oder Innerschweizer Dialekt. Und hochdeutsch schreiben lernen wir natürlich in der Schule. Das ist auch unsere Amtssprache in der deutschsprachigen Schweiz. Es ist schwierig, in Mundart zu schreiben und noch schwieriger, sie zu lesen.
Du musst uns dann mitteilen, ob es sich lohnt, diese Buch zu lesen. Ich denke aber, ich werde es mir besorgen. Ich möchte irgendwann soweit kommen, dass ich das Alleinleben geniessen kann!
Liebe Susanne sag mal, hab ich das richtig verstanden, es handelt sich bei den Schwankungen um deine Sehschärfe? Hat denn der Arzt eine Erklärung dafür?
Ich war früher eigentlich immer ein optimistischer Mensch. Jetzt bin ich mir nicht mehr so sicher. Aber entweder muss ich eine lebensbejahrende Einstellung haben, oder ich kann mich nur noch umbringen. Ich versuchs halt erst mal mit der ersten Variante. Von den Kindern kann man schon noch viel lernen!! Vielleicht haben die auch noch nicht so ein verkrampftes Verhältnis zum Tod wie wir.
Ja, Susanne, diese Jammerlieschen gehen mir auch mächtig auf den Geist. Eine "Freundin" deren Mann im Dezember ausgezogen war, schrieb mir in der Trauerkarte: "Melde Dich, wenn du reden willst, ich bin jederzeit für dich da, obwohl ich selber riesige Probleme habe." Ich werde mich hüten, ich hab nämlich absolut keine Lust, mir IHREN Kummer anzuhören, und darauf würde es hinauslaufen.
Wir sind nicht religiös. Wir haben seine Asche bei meiner Mutter, die vor 5 Jahren gestorben ist, beigesetzt. Ich gehe selten zum Friedhof, es tut weh, seinen Namen auf der Erinnerunstafel zu lesen. Die Anpflanzung übernimmt die Gemeinde. Man muss dafür einen Betrag im Voraus zahlen. Das Urnengrab bleibt 20 Jahre bestehen. Ausserdem ist er gar nicht dort. Nur sein Kokon, den er jetzt nicht mehr braucht!!
Ich freu mich Petra, dass du wieder besser schlafen kannst.
Meinem Pa gehts ganz gut. Sie geniessen die Ferien, denn endlich ist auch schönes Wetter. Ich habe ihm eure Grüsse und guten Wünsche übermittelt. Er hat sich sehr darüber gefreut.
Ich schicke gleich noch ein paar Sonnenstrahlen hinterher. Wir haben so viel davon. Ich umarme euch ganz herzlich mit lieben Grüssen Barbara
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