Sterben , jeden Tag ein bißchen mehr
Liebe Kathi,
habe mich riesig gefreut das Du dich wieder gemeldet hast und bin sogleich aber auch traurig das es dir im moment nicht so gut geht.
Der Zustand von meinem Vater hat sich seit letzter Woche sehr verschlechtert, seit Mittwoch kann er nicht mehr selbsständig aufstehen,nur noch mit Unterstützung Essen und Trinken.Mein Vater verändert sich von Tag zu Tag, da er seit Februar bettlägerig ist hat er jetzt einen Dekubitus am Po, das heißt wiederum mehrmals am Tag umlagern und Wunden versorgen, auch seine Motorik hat nachgelassen,mein Vater verändert sich immer mehr und es tut so weh das man für ihn nichts mehr tun kann außer ihn medizinisch optimal zu versorgen.Vorgestern wurde aufeinmal sein Unterschenkel und Ferse kalt, Arzt angerufen ,Krankenwagen bestellt und ab in die Gefäßklinik,Gott sei Dank keine Op,denn die nächste Op würde mein Vater nicht überleben,weil sein Sauerstoffgehalt schon unter 50% liegt und er einfach zu schwach ist.Gestern kam mein Vater wieder nachhause. Seit heute hat sich seine Sehkraft und Sprache verschlechtert.
Ich frage mich wirklich jeden Tag,wäre es für ihn nicht besser wenn er in Ruhe einschlafen würde? Ist das Leben für Ihn den noch Lebenswert? Es ist so traurig wenn ich nach unten ins Wohnzimmer gehe und sehe wie meine Mutter die Hand von meinem Vater hält und weint.
Es ist wie ich im Titel geschrieben habe : Sterben, jeden Tag ein bißchen mehr.
So liebe Kathi das wars für heute ,melde mich wieder sobald ich von dir Antwort erhalten habe.
Sei herzlich gedrückt
Heide.B
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