Ja, Helmut, jetzt verstehe ich, was Du gemeint hast – und ja, da ist wohl viel Wahres dran.
Ja, was so manche Nachfolger aus den Ideen großer Religionsstifter oder Freiheitskämpfer im Nachhinein gemacht haben, das ist in der Tat wirklich manchmal einfach nur gruselig. Um da – weil es im wahrsten Sinne des Wortes auch einfach am naheliegendsten ist – einfach bei unserer Kultur zu bleiben: da kann niemand ernsthaft annehmen, dass zum Beispiel ein Jesus das gewollt haben kann, was sich in den nachfolgenden Jahrhunderten „die Kirche“ genannt hat und dann unter anderem für jahrhundertelange(!) Hexenverfolgungen oder die Kreuzzüge verantwortlich war.
Aber dennoch…
Zitat:
Zitat von HelmutL
Wären seine Idee, seine Leistung, die ohne Zweifel besteht, in unserer aller Köpfe und wir lebten tatsächlich auch danach, so wären seine Ideale Allgemeingut, eine Selbstverständlichkeit, und somit nichts besonderes. Wozu also dann feiern? Er wäre einer von uns. Oder anders rum: er ginge in der Menge unter, weil er eben nicht besser wäre als wir. Was auch für viele andere, besondere Menschen vor ihm gilt.
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Aber eben weil es bei der Masse nur so wäre, aber eben nicht ist, geht eben so jemand nicht in der Masse unter und ist daher dann eben gerade deshalb etwas Besonderes. Ja, es ist schade, dass uns so gesehen der eine oder andere - und natürlich auch durchaus
die eine oder andere – nur deshalb so besonders erscheint, weil die Mehrheit der Menschen eben nicht in Lage ist, eigentlich Selbstverständliches zu leben. Aber so ist es leider.
Brauchen wir solche Persönlichkeiten – von denen man ja teilweise auch nach Jahrhunderten und sogar Jahrtausenden immer noch spricht – nicht gerade deshalb immer wieder, weil sie im kollektiven Bewusstsein ja wohl offenbar immer wieder eine Betroffenheit auslösen, und wenn es vielleicht oft nur die ist zu wissen, was wir alle eigentlich sein sollten, aber nicht sind. Besonders.
Vielleicht geht diese Saat in den Köpfen ja doch noch irgendwann auf. Vielleicht sind wir eben einfach erst noch auf einer Teilstrecke eines langen Weges, oder wie es einer meiner Lieblingsphilosophen ausgedrückt hat (
und darüber sogar ein ganzes Buch geschrieben hat) - wir befinden uns vielleicht doch eben erst in der „Halbzeit der Evolution“…
Sonntägliche Grüße,
Czilly