AW: Austausch von Usern mit fortgeschrittener Erkrankung
Hallo miteinander,
von mir gibt es Positives zu berichten: Ich hatte heute meine erste Tumormarker-Kontrolle seit Beginn der Chemo vor 3 Monaten und - die Marker sind zwar noch nicht ganz in der Norm, aber haarscharf daneben und insgesamt ins Bodenlose gefallen. Die Chemo scheint also derzeit zu wirken und auch meine Knochenmetas spüre ich nicht mehr, und das erstmals seit ihrem Auftreten. Ich bin sehr glücklich darüber. Ob ich zum jetzigen Zeitpunkt noch eine Bildgebung der Leber machen möchte, weiß ich noch nicht.
Die Chemo ist zeitweise anstrengend, keine Frage, aber ich bin doch sehr froh, dass ich sie mache, ich wollte ja zuerst nicht mehr. Es gab Phasen tiefster Depression, so tief, wie ich es mir nie zuvor hätte vorstellen können, Phasen des bloßen Schreckens, ich war nicht selten fürchterlich verzweifelt, aber ich habe die Woche der Chemopause auch jeweils für wunderbare Kurzurlaube genutzt, habe Kraft und Mut getankt, neue Dinge begonnen, alte zurückgelassen, bin an meinen Kraftorten gewesen, habe den Gesunde Anteilen in mir mehr etwas mehr Raum und Beachtung geschenkt, und kann sagen, die letzten drei Monate haben mich in jeder Hinsicht weitergebracht. Und: immer öfter lache ich sogar wieder.
Bislang gab es bei mir zum Jahreswechsel nur Katastrophendiagnosen. Diesmal gehe ich gelassener in die Weihnachtszeit und ins neue Jahr, wohlwissend (und leider immer noch damit hadernd), dass es auch schnell wieder anders werden wird. Trotzdem fühle ich mich beschenkt. Danke auch Euch für Eure Unterstützung. Ich wünsche jedem von Euch einen ganz besonderen Stern, der nur für Euch scheint und viel Heilsames, Trost, Freude und Hoffnung in seinen Strahlen sanft auf Euch niedersinken lässt.
Paula
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