Hallo Nicole,
ich verstehe genau, was du meinst, wenn du schreibst, dass es dich entlastet, dich nicht mehr um ihn sorgen zu müssen...und auch dass all die Krankenhaus-Klamotten direkt in den Kleidersack wandern - das könnte ich gewesen sein. Ich würde dich sooo gern mal feste in den Arm nehmen...
Ich habe immer meine Ma im Ohr: eine Woche nach der Beerdigung meines Vaters war ich in die Organisation eines großen Hilfsgüter- und Kleidertransports in die Ukraine eingebunden. Meine Mutter hat alle Sachen meines Vaters vorbeigebracht mit den Worten "ich brauche keine alten Kleider, um mich an meinen Mann zu erinnern".
Die Chemo geht (wieder mal) fast spurlos an meinem Mann vorbei - was mich natürlich sofort zu der Frage führt, ob sie denn dann überhaupt irgendwas bewirkt. Allzu viele Alternativen gibt es ja wohl nicht mehr...wobei er selbst davon überzeugt ist, dass es die Kopfmetastasen sein werden, die ihn das Leben kosten werden... Noch hat er kaum Einschränkungen - nur kräftemäßig sieht es mau aus. Da muss er haushalten...wenn er es nicht tut, ist er schnell total platt und damit einher geht dann auch eine gesteigerte Aggressivität.
Ich krieg ein ganz schlechtes Gewissen, wenn ich sehe, wie tough du derzeit deinen Alltag bewältigst (oder auch Kolibri...) - ich hänge heute ziemlich durch und fühle mich etwas verloren... komme irgendwie gar nicht richtig auf die Beine ...dabei habe ich das schwerste Stück des Weges ja noch vor mir...
Liebe Grüße an alle Mädels hier
Grisu