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Alt 30.07.2004, 10:43
astro
Gast
 
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Standard Darmkrebs mit Lebermetastasen, wer hat Erfahrung

Hallo Sofix

Mein Vater hat ein ähnliches Krankheitsbild wie Du, auch Metastasen in der Leber. Zur Zeit bekommt er als Chemo FOLFOX.

Erbitux ist ein neues Präparat von Merck, dass sehr vielversprechende Resultate in Studien gezeigt hat. Erbitux ist ein Antigen und ist in der Lage spezifisch Krebszellen zu entdecken und die Zellteilung zu unterbinden. Laut Merck handelt es sich um einen Durchbruch in der medikamentösen Behandlung von Darmkrebs. Erbitux greift nur die Krebszellen an und ist deshalb sehr selektiv. Zudem sind die Nebenwirkungen sehr gering.

Ich habe mich erkundigt und in der Schweiz ist das Vorgehen wie folgt:

Erbitux wird erst als 3rd- Line Therapie eingesetzt, wenn Oxaliplatin usw. nicht mehr wirken.Zudem vermute ich,
dass Erbitux nur in randomisierten Studien verabreicht wird.

Hier noch einen Auszug aus einem Artikel: Cetuximab=Erbitux

Cetuximab sei die erste Substanz, die die Therapie-Resistenz bei Patienten mit metastasiertem kolorektalen Karzinom überwindet, berichtete Professor Claus-Henning Köhne von der Technischen Universität Dresden in München. Das hat die BOND-Studie (Bowel Oncology with Cetuximab ANtiboDy) belegt, in der durch eine kombinierte Behandlung mit Cetuximab und Irinotecan bei fast 56 Prozent der Patienten eine Remission oder ein Krankheitsstillstand erreicht wurde (NEJM 351, 2004, 337 und 391).

Zur Erinnerung: An der Studie nahmen Patienten mit therapierefraktärem, metastasiertem kolorektalem Karzinom teil, bei denen die EGFR-Expression der Tumoren mit einer immunhistologischen Untersuchung bestätigt war. 218 Patienten erhielten Irinotecan plus Cetuximab und 111 Patienten Cetuximab allein, wie Köhne bei einer Veranstaltung der Merck KGaA berichtet hat.

Auf die Monotherapie mit Cetuximab sprachen knapp elf Prozent, auf die kombinierte Behandlung mit Irinotecan plus Cetuximab etwa 23 Prozent der Patienten an. Durch die Kombinationstherapie wurde bei fast 56 Prozent der Patienten eine vollständige oder partielle Remission des Tumors oder eine Krankheitsstabilisierung erzielt. Im Gegensatz dazu bewirkte die Monotherapie eine Remission oder Stabilisierung bei nur 32 Prozent.

Die Krankheitsprogression verzögerte sich durch die Monotherapie um 1,5 Monate, die Überlebensrate lag im Median bei sieben Monaten, berichtete Köhne. Die Zeitspanne bis zur Tumorprogression nach einer kombinierten Behandlung mit Irinotecan und Cetuximab war signifikant länger. Eine Tumorprogression wurde im Durchschnitt erst nach 4,1 Monaten festgestellt. Die Patienten überlebten durchschnittlich 8,6 Monate. Ein Jahr nach Studienbeginn lebte noch ein Drittel der Patienten.

Die auffälligste unerwünschte Wirkung während der Cetuximab-Therapie, sowohl in der Kombinations- als auch in der Monotherapie, war ein akneähnlicher Hautausschlag. Patienten mit Hautreaktionen oder stärkeren Hautreaktionen hatten eine bessere Ansprechrate und ein längeres Überleben als Patienten ohne oder mit nur geringer Hautreaktion, sagte Köhne. Der Ausschlag sei reversibel.


Alles Gute!

Antonio