AW: friedlich einschlafen lassen - ab wann?
Liebe Krake,
dein Beitrag hat mich sehr bewegt. Was soll man dazu sagen oder dir gar raten. Natürlich bist du, die ja betroffen ist, erstmal die wichtigste Person, deine Befürfnisse stehen an erster Stelle. Meine Mama hat mir die letzte Zeit im Hospiz keine Freude oder Genuss vorgespielt und das war auch gut so. Sie war traurig, sehr in sich gekehrt und hat wenig gelacht, aber wenn sie es dann hat war es ehrlich. Sie hat ihre letzte Zeit bestmöglich verlebt, aber Lebensfreude war da nicht.
Natürlich hat mich das oft sehr traurig gemacht und mich belastet, aber die Zeit im Hospiz mit ihr war so wichtig für mich, ich glaube hätte sie mich davon ausgeschlossen, das hätte mich so viel trauriger gemacht. Meine Mama hat einfach gesagt wenn sie Ruhe brauchte, keinen Besuch wollte, dann bin ich gegangen und umgekehrt geblieben wenn sich mich brauchte. Der Tot gehört ja nun leider zu unserem Leben dazu und ein Hospiz hilft da sehr damit umzugehen, auch den Angehörigen. Ich hab dort so viele gute Gespräche geführt, Hilfe bekommen oder auch nur eine Umarmung, das tut unwahrscheinlich viel.
Ich wünsche dir alles erdenklich gute, viel Kraft deinen Weg zu gehen.
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Liebe Grüße,
Nadine
Meine Mama
Diagnose kleinzelliges Bronchialkarzinom 01/12
04.01.14 ins Licht gegangen 
Ich werde dich nie vergessen Mama, du fehlst.
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