Hilfe habe Angst..habe ich überlebenschancen??
Liebe Iris
Du arme! So hin und her geworfen! Jeder findet zu seiner Strategie, um mit dieser verrückten Zeit umgehen zu können. Meine ist es, mich ganz schnell ganz schlau zu machen und durch das Wissen die Position des Opfers zu verlassen. Mir halfen Bücher wie: "Wissen gegen Angst" von Lilo Berg und "Das Ueber-Lebensbuch Brustkrebs" von Goldmann-Posch und Martin. Kauf Dir doch was und lies. Mir hilft das, genau zu wissen, was geschieht und was ich mir als beste Variante aussuche. Das bedeutet oftmals hinzustehen und für sich und seinen Körper einzustehen. Die lassen Dich im Regen stehen mit Prothese und so? Wehr Dich! Fahr ins nächste Sanitätsgeschäft! Jammer der betreffenden Stelle die Ohren voll und bleib hartnäckig. Komm raus aus der Rolle der Ueberrollten. Leicht gesagt, nicht wahr?
Und wenn der Termin beim Psychologen zu weit weg ist, dann ruf nochmals an und sag: Es geht nicht für mich! Ich muss früher kommen können!
Heute in meinem 6. Chemozyklus sage ich mir, dass ich ganz viel Grund zum Unglücklichsein hätte, ich mich aber auch immer zum Glücklichsein entschliessen darf. Mein Leben, mein kleines Kind sind so viel Anlass zur Freude. Der Krebs mit allem, was er mit sich bringt, stiehlt mir schon genug Raum, mehr kriegt er nicht. Meine Freude auf jeden Fall nicht. Aber auch schwarze Tage haben ihren Platz, Trauer um Brust, die unendliche Zukunft, Angst, dass ich vielleicht mein Kind nicht gross ziehen kann... Aber eben ich habe Grund zum Unglücklich sein, aber darf mir auch erlauben, dem Glück hartnäckig anzuhaften.
Ich hoffe, Du verstehst meine Seite! Ich schick Dir ganz viel liebe Grüsse!!!!!!!
Barbara
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