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Alt 03.08.2004, 10:16
Gast
 
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Standard Tonsillenkarzinom

Hallo!

Ich finde die Zuversicht hier im Forum sehr bewundernswert!

Bei meinem Vater wurde im Feb. 2001 ein Gaumenkarzinom mit Laser entfernt. Dieses Verfahren mußte innerhalb von 1,5 Jahren im Zuge von Nachsorgeuntersuchungen zweimal wiederholt werden. Außerdem wurde ihm ein Tumor am Kehlkopfdeckel entfernt. Mein Vater spricht nicht viel über die Krankheit und die Ärzte sagen uns bzw. meiner Mutter nichts aussagekräftiges und berufen sich auf ihre Schweigepflicht. Bisher wurden keine Bestrahlungen und Chemos vorgenommen. Wir wissen allerdings nicht, ob es nicht nötig war (Tumor T1!) oder ob es mein Vater abgelehnt hat. Man bekommt von ihm nie eine richtige Aussage. Wenn man ihn fragt, wie es ihm geht, sagt er immer gut.

Seit Januar 2004 hätte er zwei Nachsorgeuntersuchungen gehabt, zu denen er nicht gegangen ist. Wir konnten ihn auch nicht dazu bewegen. Bereits Mitte Mai hatte er stark aus dem Mund gerochen und Schluckbeschwerden mit morgendlichem Blutauswurf. Jetzt ist er endlich zum Arzt und die Gewebeentnahme war natürlich positiv. Außerdem haben sich zwei Lymphknoten von 0,8 cm auf 1,7 cm vergrößert (lt. TC). Der Bericht vom Pathologen lautet:

Zwei beigefarbene Biopsiepartikel.

Histologisch in den Partikeln ein Tumor aufgebaut aus atypischen Plattenepthelien mti gestörter Kernplasmarelation und hyperchromatischen Zellkernen; die Mitosen unregelmäßig, Ausläufer in das Bindegewebe; keine tieferen Wandanteile erfasßt. -TZA-

Beurteilung: Anteile eines hier mäßig differenzierten Plattenepithelcarcinom des Oropharynx.

Der Pathologe schrieb folgendes an den behandelnden HNO-Arzt:

Klinische Frage: Restaging bei Z. n. Oropharynx-Co.
Jetzt am Kieferwinkel rechtseitig v. a. Lymphknotenvergrößerung

Coronare Ebene T2-gew.
Transversale Ebene T1-gew.
Sagittale Ebene T2-gew.
Zusatzerie nach KM-Injekt.
Transversale Ebene T1-gew.
Sagittale Ebene T1-gew. (was heißt das alles!?)

Die vorliegende Untersuchung bestätigt den Befund am Kieferwinkel rechtseitig und stellt hier einen etwa 2 cm im Durchmesser großen Lymphknoten dar, der auch vom Signalverhalten inhomogen ist und deutlich fleckig KM anreichert. Im Oropharynx ist rechtseitig eine Signalintensität in der Nativ-T2-Wi zu erkennen, die nach KM auch etwas vermehrt anfärbt.

Zusammenfassung: Hinweis auf ein Lymphknotenrezidiv am Kieferwinkel rechtsseitig. Hinweis jetzt auch auf ein Tumorwachstum im Bereich des Oropharynx rechtssteitig.

Es tut mir leid, daß es so lang geworden ist. Aber vielleicht kann mir jemand etwas Licht in die ganzen Begriffe reinbringen. Heute ist mein Vater in der Klinik und wird nochmals ambulant untersucht und es soll entschieden werden, was weiter gemacht wird. Auf was müssen wir uns einstellen. Ich habe solche Angst, daß das schlimmste eintritt. Schlimm ist vor allem, daß mein Vater nicht viel drüber spricht, was ich unheimlich belastend finde. Er macht nach außen hin so einen ruhigen und coolen Eindruck.

Vielen Dank schon im voraus!

Simone
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