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Alt 30.03.2014, 18:54
sassalein sassalein ist offline
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Standard AW: Aderhautmelanom

Hallo Günther3,

ja, die Zeit, bis man weiß, wie es weitergeht, ist die pure Hölle auf Erden.

In Essen bist Du fachlich in guten Händen. Der Nachteil ist, dass sie Spezialisten sind und dort alle hingehen, die Fachleute brauchen. Ist also wie im Taubenschlag. Und wenig Zeit für den Einzelnen.

Beim ersten Vorstellen dort, hat der Oberarzt sich noch die meiste Zeit genommen. Die Folgeuntersuchungen sind dann kurz und knapp.

Wenn Du dort hingehst, schreib Dir Deine Fragen auf, damit Du die BEsprechungszeit optimal ausnutzt.

Die Psyche hängt in der Zeit etwas nach. Erstmal befindet man sich in der Behandlungsmaschinerie. Irgendwann später verarbeitet man das dann emotional.

Die Nachuntersuchungen sind natürlich ein langer Weg. Jedesmal im 3monats Rhythmus schauen, ob alles ok ist. So kann man natürlich nicht abschließen mit dem Thema. Und weil nach jeder OP natürlich auch Nachkomplikationen auftauchen können, kann auch immer wieder ein Nackenschlag kommen.

Aber soweit bist Du nicht. Man muss einfach einen Schritt nach dem anderen tun. Dazwischen erholt man sich immer wieder ein bisschen.

Und das wichtigste ist: Man lebt von Tag zu Tag. Niemand weiß, was das Leben für uns bereithält. An jedem Tag das beste aus dem Leben zu machen, sollten auch Gesunde beherzigen. Denn schon morgen könnte alles vorbei sein. Das gilt für alle Menschen.

Mein Mann (AHM Patient) und ich sind das gemeinsam angegangen. Er hat das ganze erst verdrängt und alles auf sich zukommen lassen. Ich habe auch in diesem Forum nächtelang gelesen und bin auf dem Zahnfleisch gegangen. Ich habe mich sehr verrückt gemacht. Im Nachhinein, war sein ruhig bleiben, das richtige. Die OPs waren sehr unschön. Erst die Biopsie, dann die Bestrahlung mit isoliert Liegen und die damit einhergehenden 2 Ops. Nun, ist das ganze 8 Monate her. Am Dienstag sind wir wieder in Essen zur Kontrolle des AHM. GEnau die unterschiedlichen Bilder sind lange ein Problem, bis der Körper sich damit zurechtfindet. Man braucht viel GEduld. Trotz der OPs ist wieder alles so geheilt, dass man von außen nicht sieht, welches das operierte Auge ist. Das ist ein kleiner Trost.

Im Leben kann soviel passieren....

Aber man darf nicht den Mut verlieren.
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