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Alt 09.04.2014, 18:10
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Mizzi-Mädi Mizzi-Mädi ist offline
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Standard AW: Polyneuropathie nach Chemo, Austausch von Therapien

Ich erzähle euch noch ein bisschen über meine Reha.

Die Klinik wurde 1973 gebaut, ist also keineswegs modern, was mich aber nicht störte, da das Haus in dem ich wohne auch aus dem Jahr 1973 stammt. Ich war in einem Doppelzimmer, das als Einzelzimmer vergeben wurde untergebracht. Es gab einen großen Kleiderschrank, ein schönes Duschbad und Jalousien, welche die ganze Nacht klapperten. Da ich schon um 7.00 aufgestanden bin- Frühstück gab es von 7.30 bis 8.30 - vorher aber noch Kneippgüsse - war ich tagsüber immer sehr müde. Ich hatte Atem- und Sitzgymnastik, Qi-Gong, Elektrotherapie, Autogenes Training und Rückenmassage sowie die schon o.g. Salzöl-Einreibung für die Kribbelfüße.
Ein Arzt, den ich mir gerne hierher gewünscht hätte, stellte bei mir noch die Diagnose leichtere COPD. Dafür bekam ich ein Atemspray, welches die Bronchien weiten sollte. Der Arzt hat sich so bemüht, für mich richtige Therapien zu finden. Er hatte ja nichts davon: sein Wartezimmer war voll und er wußte ja, dass er mich nur während der Reha-Zeit behandeln würde. Es gibt sie also doch noch. Ärzte, bei denen man nicht ein lästiger Patient ist, der sowieso nicht viel Geld bringt. Er hat 2 mal Lufu gemacht. Von der Diagnonse COPD war ich natürlich nicht begeistert. Eine Arbeitskollegin von meinem Katzi hat schwere COPD und muss immer eine Sauerstoffflasche im Rucksack mit sich tragen. Sie arbeitet nur noch 5 Stunden täglich.

In Bad Reichenhall war eine Mozartwoche. Wir sind trotz des Eintrittspreises von 23 Euro pro Person hingegangen, weil ich ja so eine große Mozart-Liebhaberin bin. Als das Hornkonzert Nr. 3, Solist war ein 13jähriger Schweizer, gespielt wurde, liefen mir die Wasserburger nur so aus den Augen. Ich kann nicht erklären, wieso ich so geweint habe. Ich glaube aber deshalb, weil ich beim letzten Mozartkonzert, in dem ich in Bad Reichenall war, noch gesund - der Brustkrebs war damals auch schon ca. 10 Jahre her - war.

In der Klinik waren - erstaunlicherweise - mehr Männer als Frauen,im Verhältnis etwa 65 % zu 35 %. Das lag wohl daran, dass viele Soldaten, die von Auslandseinsätzen kamen,zur Prävention im psychosomatischen Teil der Klinik waren. Außerdem waren sehr viel kehlkopfoperierte Männer da. Das hat mich auch runtergezogen, weil diese kaum sprechen konnten. Ach dieser Scheixx-Krebs.

Das Essen war- wie schon geschrieben - einsame Spitze. Ich habe 2,5 kg zugenommen, d.h. ichmuss jetzt insgesamt 12,5 kg abspecken. Na jaa,!

So das wars.

Schönen Abend allerseits
Mizzi-Mädi

Geändert von Mizzi-Mädi (09.04.2014 um 18:13 Uhr)
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