Hallo liebe janeti , Shanrah, Oli76 und all die anderen starken Frauen hier,
Ihr wisst gar nicht wie vertraut Ihr mir seid und wieoft Ihr mir in den vergangenen Monaten unbewusst Mut geschickt habt.
Seit meiner Diagnose im Dezember 2013 habe ich fast täglich hier still mitgelesen und nun sitze ich aufgeregt in meiner Küche um Euch auch von meinem Schicksal zu berichten.
Ich bin 42 Jahre alt und habe einen wunderbaren Jungen von 12 Jahren den ich alleine erziehe.
Anfang November letzten Jahres schlug dann das Schicksal zu.
Ich bemerkte beim duschen das der Lymphknoten in der linken Achsel irgendwie angeschwollen war . Als erstes dachte ich vielleicht hängt das mit meiner Periode zusammen und da ich sowieso Ende November einen Vorsorgetermin bei meiner Frauenärztin hatte,ließ ich es erstmal beruhen.
Am 28.11.13 kam ich dann ziemlich nervös zum Vorsorgetermin. Meine Frauenärztin untersuchte mich und als sie meine Brust abtastete meinte sie alles ok sie könne nichts tasten ....nur noch die Achseln kontrollieren... . Und dann kam der Satz : "Oh was ist das? Das schaue ich mir gleich genauer mit dem US an"

Der Lymphknoten war auffällig und sie schickte mich gleich zur Mammographie .
Diesen Termin hatte ich einige Tage später mit der Aussage der Ärztin dort " Ich kann nichts sehen! Alles ohne Befund ! "
Aber irgendwas musste ja mit meinem Lymphknoten sein. Also bin ich zu meinem Hausarzt der gleichzeitig auch ein Internist ist. Dieser wies mich gleich in die Krankenhaus um den Lymphknoten zu entfernen. Nur so könne man schnellstens erfahren was darin ist.
Am 13.12.13 wurde er herausoperiert und ich war froh das er aus meinem Körper war und das ich am 15.12.13 wieder nach Hause durfte und den Geburtstag meines Kindes vorbereiten konnte.
Am 19.12.13 kam dann der Anruf aus dem Kh . Ich müsste zur Befundsbesprechung kommen.

Am nächsten Tag saß ich mit meiner Freundin beim Oberarzt der mir eröffnete das sie in meinem Lymphknoten Krebszellen gefunden haben und noch nicht wissen woher sie stammen -das würde noch dauern in der Histologie. Er hat allerdings einen CT Termin organisiert und einen Termin in der Onkologie .Und das alles vor Weihnachten !!!
Dann ging alles ganz schnell .
Ich habe mich meinem Onkologen vorgestellt ,bin zum CT und war erleichtert als dort nichts zu sehen war.Kein Tumor , keine Metastasen nix.
Mein Onkologe war davon nicht begeistert und wollte sich selbst nochmal die CD des CT ansehen. Das war am 30.12.13
Am 2.1.14 bekam ich einen Anruf von meinem Onkologen . Er meinte da ist doch etwas zu sehen ! In der Brust ! Und er habe für mich für den nächsten Tag einen Brustultraschall bei Professor x im BZ vereinbart.
Ich war fix und fertig.
Pünktlich erschien ich am 03.01.14 zum Termin. Professor x tastete meine Brust und hatte sofort einen Tastbefund ! Der Ultraschall bestätigte alles. Ein Knoten mit einem kleinen Sateliten. Nun bekam ich einen Biopsie Termin für die darauffolgende Woche am 09.01.14.
Zwischenzeitlich besprach ich mit meinem Onkologe schon meine Therapie ( er meinte er möchte keine Zeit verlieren und hat sich an den Daten des Lymphknotens orientiert). Er empfahl mir eine neoadjuvante Chemotherapie im Zuge einer Studie. Geparsixto heißt diese. Ich bekomme einmal die Woche ,18 Wochen lang paclitaxel,myocet und carboplatin . Dosisdicht nannte er das .
Und diese Chemo trat ich am 09.01.14 nach der Biopsie an. Ich war so aufgeregt und ängstlich was mich nun erwartete und doch schlussendlich froh das es endlich losgeht , das endlich was gegen den Krebs gemacht wird.
Einige Tage später hatte ich dann meine Tumorformel :
wenig differenziertes invasives Karzinom links außen NST T2 pN1a cM0 G3
Natürlich triplenegativ !!! Der Tumor 2,2cm ki67 80%
Ich habe liebe Menschen um mich , die mich in dieser Zeit mit all ihrer Liebe unterstützen und doch schaue ich oft in den Spiegel und erkenne mich nicht mehr.Ich hatte noch niemals so große Angst .Angst mein Kind verlassen zu müssen ...
Und diese Traurigkeit verbunden mit der Frage des Warum.
Mittlerweile habe ich 14 Chemos hinter mir . Ich vertrage sie ganz gut. Bis auf Schlappheit und Knochenschmerzen ....aber zum Glück ist mir nicht übel. Meine Leukos sind nur sehr im Berg und Tal Modus. Wenn ich 2,2 habe dann freue ich mich ,dann bekomme ich Chemo und der Tumor eins auf die Mütze.
Ich versuche trotz alledem positiv zu bleiben ,gehe viel an die Luft und ich versuche jeden Tag wenigstens 5km zu laufen.Das tut mir sehr gut.
Am 11.4.14 hatte ich dann eine Kontrolluntersuchung des Tumors . Er ist nur noch 0,9 mm groß . Der Professor meinte es wäre ein schönes Ergebnis da man sieht die Chemo wirkt sehr gut. Aber ich war und bin dennoch bedrückt. Ich will das das Mistding verschwindet !!! Und habe nur noch 4 Chemos vor mir .
Dann kommt die Op und dann Bestrahlung .
Ihr Lieben, ich habe jetzt einen Roman geschrieben und könnte doch noch soviel berichten. Vielleicht kann ich hier auch durch meine Erfahrungen und Gedanken anderen Mut spenden oder Trost und gleiches erhalten.
Habt einen schönen Nw freien Abend