Hallo!
Ich bin neu hier, darf ich mich kurz vorstellen?
Ich bin 39 Jahre jung
und komme aus dem schönen Österreich. Ich liebe Schokolade, ein gutes Glas Wein und natürlich auch den Mann an meiner Seite
Nach einiger Nachdenkzeit wollen wir (noch) ein Kind. Die Freude war natürlich groß als der Schwangerschaftstest positiv gezeigt hat! Dass es anschließend in mehrerer Hinsicht bergab gehen würde konnten wir da natürlich nicht ahnen. Neben anderen Scherereien (va beruflicher Natur) kam dann ein großer Schlag: Fehlgeburt
Tränen, die Frage warum der Mist auch noch, die folgende Curettage inklusive der Sorge dass da wohl alles gut geht. Gut, was soll man machen, ausheulen, kräftig schneuzen, aufstehen, Krone richten und weiter gehen. Mit der Hoffnung dass es mit dem schwanger werden bald wieder hinhaut!
So, jetzt werden sich einige von euch sicher fragen: ja, unschön/blöd/tragisch für dich, aber ist dir denn bewusst in welchem Forum du gerade schreibst? Was willst du hier?
Zwei Wochen nach der OP habe ich dann einen (unerwarteten) Anruf bekommen. Vom KH in dem der histologische Befund gemacht wurde. Ob ich den regelmäßig beim Frauenarzt gewesen sei? Und ob alle Abstriche in Ordnung gewesen seien? Natürlich, aber warum zum Teufel fragen sie mich das? Nun ja, ich solle mir keine Sorgen machen (ja klar, Anrufe dieser Art kriegt man nur wenn alles in Ordnung ist), aber es seien HPV Viren gefunden worden und ich solle möglichst schnell zum Gespräch mit dem Spezialisten bei ihnen kommen! Weiteres wolle sie am Telefon nicht besprechen! Ich war so perplex, dass ich einfach nicht gewusst habe, was ich noch sagen soll. Anschließend habe ich sofort meinen Mann angerufen, als er mich gefragt hat was den diese Viren seien (ich hatte mich zwar nie sonderlich mit dem Thema befasst, aber schon einmal irgendwo darüber gelesen), war es mit meiner Fassung vorbei: mein lieber Schatz, viele haben diese Viren in sich, das ist nix Ungewöhnliches, da muss was weiteres sein, sonst rufen die nicht extra an! Soweit ich weiß können die verdammten Dinger Krebs(!) auslösen! Heulanfall meinerseits, ein "was, wie?" seinerseits.
Ich habe dann beim einem zweiten Telefonat mit dem KH dann darauf bestanden, dass sie mir gleich sagen was im Befund steht bevor ich mir das ganze Wochenende den Kopf zerbreche (und mich völlig fertig mache). "Ich will wissen was los ist, ist es schlecht odet schlechter? Welche Stufe?" Ergebnis des histologischen Befundes: hochgradige Dysplasie, CIN III, OP notwendig. Nach jahrelangen unauffälligen PAP Befunden.
Ich war - und bin - am Boden zerstört. Ein vor-Krebs-Befund. Nix mehr mit hoffen auf bald schwanger werden, wieder verhüten, statt dessen Sorge um die Gesundheit und die Angst, dass da noch mehr kommt
Und das hat mich jetzt wirklich in die Knie gehen lassen. Nix mehr mit aufstehen und weiter schauen. Die Krone kullert am Boden herum, ich sitze da und frage mich wann und wie ich denn überhaupt noch irgendwelche Pläne machen darf oder kann, von weiter gehen keine Rede mehr
Mir ist innerlich speiübel.
Das Wort Zukunft löst einfach nur Angst aus. Was wird noch kommen? Pläne oder Hoffnungen egal welcher Art machen geht auch nicht. Weil die bei mir in letzter Zeit eine eingebaute Garantie haben: sie werden scheitern. Neben anderen Dingen zb der Kinderwunsch: im besten(!) Fall eine Wartezeit von Monaten(!), und das in meinem Alter. Der Gedanke dass mir das möglicherweise verwehrt bleibt tut weh. Auch Sommerurlaub planen ist unmöglich. Nicht einmal einen Arzttermin für die Nachsorgeuntersuchung (OP Termin steht schon) traue ich mich noch zu machen - dann kommt sonst sicher wieder was dazwischen
Statt dessen kann ich Angst reichlich anbieten. Angst vor der Zukunft, Angst vor weiteren Tiefschlägen, aktuell vor allem Angst, dass die OP nicht gut verläuft, weitere Maßnahmen notwendig sind, noch schlechtere Nachrichten auf mich warten.
Alles in allem geht es mir also ziemlich besch...eiden
Nun, danke fürs Zuhören, für alle die es bis hierher geschafft haben habe ich noch ein paar Fragen:
1 Wie weit ist der Befund der Histologie gesichert? Kann da noch mehr kommen? Dass die Befunde aus der Zytologie (PAP Abstriche) sehr fehlerhaft sein können ist mir jetzt auf ziemlich brutale Weise vor Augen geführt worden, aber wie ist das mit der Histologie?
2 Wie lange wart ihr im Krankenstand und wie lange haben die Blutungen gedauert?
3 Habt ihr am Arbeitsplatz Kollegen oder Vorgesetzten erzählt was genau los ist?
4 Wie lange habt ihr auf den Befund gewartet?
Ich hab sicher noch weitere Fragen, für jetzt einmal aber nur die.
Danke für alle Antworten!
Euer Käferl