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Alt 24.05.2014, 11:44
Franziska72 Franziska72 ist offline
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Standard AW: Unsere Zukunft löst sich gerade auf

Hallo,

Ich lese hier schon seit Monaten still mit und bin umgehauen von Eurem Zusammenhalt und Eurer Kraft. Ich denke nun ist es an der Zeit, dass ich auch mal etwas schreibe... Wir haben Ende November die Diagnose Magenkrebs T4 mit methastasen in der Leber und im Lymphknoten an der Bauchspeicheldrüse bekommen. Also bei meinem Mann. Inoperabel, Palliative Chemo, das übliche Programm. Zuerst wirkte die Chemo gut und wir hatten lange die Hoffnung, dass wir doch noch die Kurve kriegen. Wir waren jetzt drei Wochen im Krankenhaus. Der Tumor ist wieder gewachsen, die Chemo wirkt nicht mehr, der Mageneingang ist schon zu gewachsen. Mein Mann ist zu Hause und bekommt Nahrung über den Port. Die Morphinspritzen gebe ich ihm. Ich weiß nicht, wie lange wir noch haben, aber es gibt keine weiteren Behandlungen mehr. Ich lebe zur Zeit in einem Paralleluniversum. Wir hatten noch so viel vor und nun habe ich ein Häufchen Elend zu Hause. Es bricht mir das Herz, wenn ich sehe, wie es ihm geht. Und er schlägt sich so tapfer. Er beschwert sich nie, obwohl er nie wieder essen oder Trinken wird. Er ist erst 41. Das Leben kann so ungerecht sein. Alle Unikliniken, die ich zusätzlich angeschrieben habe, haben die Behandlungenbestätigt, die gemacht wurden. Ich hoffe, ich habe Euch nicht den Thread mit meinem Bericht zerschossen, aber es musste raus und nur, die selber drin stecken wissen, wie man sich fühlt. Wie fern gesteuert. Ich bin Tag und Nacht bei meinem Mann, es ist das letzte, was ich für ihn tun kann.

LG,
Franziska
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