Guten Morgen Ihr Lieben,
die (noch) kühle Stunde am frühen Morgen nutze ich am PC und da will ich auch hier schnell mal vorbeischauen.
Hallo Biene, herzlich willkommen... zwei Wochen nach der Diagnose meines Mannes (Lungenkrebs im Endstadium, Metastasenbefall in den Lymphknoten, im Oktober 2012) war ich auch noch total durch den Wind. Wir sind seit 30 Jahren ein Paar und ich konnte und kann mit ein Leben ohne ihn nicht vorstellen. Aber der Umgang mit der Krankheit änderte sich in den Wochen nach dem ersten Schock... ich stelle mir immer einen Rucksack vor, den ich tragen muss. Als der erste große "Stein" hineingepackt wurde, bin ich natürlich in die Knie gegangen, bis ich mich an das Gewicht gewöhnt habe ... immer, wenn neue "Steine" dazukommen, spüre ich die Last der Krankheit wieder deutlich - aber ich gewöhne mich auch an das neue Gewicht und dann lasse ich nicht zu, dass die Krankheit unseren Alltag dominiert. Gib dir ein bisschen Zeit und nimm jede Hilfe an, die dir angeboten wird - das möchte ich dir raten. Wenn du magst, lies hier ein bisschen rückwärts - das mache ich selbst gelegentlich auch, und du wirst sehen, dass bisher noch jede(r) von uns viel mehr Kraft in sich entdeckt hat, als sie/er zuvor vermutet hätte... Wir haben übrigens auch eine Tochter, die bei de Diagnose 15 war - unsere Ärztin hat uns empfohlen, ganz offen mit ihr darüber zu sprechen, sie nicht außen vor zu lassen, sondern alle Fragen zu beantworten, die sich ihr stellen... und das haben wir bis heute genau so getan - sie weiß also ebenso lange wie wir, dass die letzten Chemos nicht gewirkt haben und der gemeinsame Weg allmählich zu Ende geht. Aber das gibt ihr auch die Möglichkeit, sich - wie auch immer - von ihrem Papa zu verabschieden...
Und allen anderen hier will ich mal ein dickes Danke sagen

Danke für den beinahe schon liebevollen Umgang miteinander, den wir hier pflegen... Danke für die Unterstützung, die jede(r) beiträgt... Danke, dass hier offen gedacht und ausgesprochen werden kann, was uns bewegt...
Es tut (mir) wirklich unglaublich gut, sich hier auszutauschen, denn im "echten" Leben merke ich einfach immer wieder, dass nur, wer Gleiches erlebt hat, tatsächlich in Ansätzen nachvollziehen kann, wie es mir, wie uns geht...
Liebe Grüße

Grisu