Hallo zusammen,
ich wollte mich jetzt noch einmal nach etwas mehr als einem Jahr melden und mein Thema von damals abschließen.
Ich entschuldige mich jetzt schon dafür, dass ich nicht die richtigen Fachbegriffe verwende.
Da der Lebensgefährte von der Mutter von meinem Freund nicht operiert werden konnte, wurde er mit verschiedenen Arten von Chemos behandelt und bekam einen Zugang im rechten Lungenflügel, damit er selbstständig zu Hause angesammeltes Wasser ablassen konnte.
Während der Zeit in der er Chemos bekam, waren seine Werte stabil und er musste nur alle 2 Tage Wasser ablassen.
In den Behandlungpausen wurde es dann mehr Wasser und die Werte wurden schlechter.
Er bekam ein Sauerstoffgerät für zu Hause und schlug sich gut durch, obwohl man gemerkt hat wie sich sein Zustand langsam verschlechterte.
Aufgrund der Nebenwirkungen von den Chemos hatte er nicht mehr so viel Appetit und nahm ab (magerte aber nicht ab). Er hustete immer mehr, konnte nicht schlafen und für ihn längere Strecken bewältigte er mit Rollator und mobilem Sauerstoffgerät.
Aufgrund des verdünnten Blutes hatte er 2x lang anhaltendes Nasenbluten das, aufgrund der Lebensgefahr, einen Krankenhausaufenthalt mit sich brachte.
Es wurde nie ein Haupttumor gefunden. Die Ärzte sprachen immer von Metastasen, sowohl am Rippenfell als auch später im rechten Lungenflügel.
In den letzten Monaten sollte es dann eine längere Behandlungspause ohne Chemo geben, damit sich der Körper erholen konnte.
Jetzt musste er täglich ca. 500 ml Wasser ablassen und bekam trotzdem schlecht Luft. Es gab eine Blutuntersuchung und die Werte waren so schlecht, dass er wieder in die Uniklinik musste. Es standen auch weitere Untersuchungen an um zu schauen, mit welcher Chemo es weiter geht.
Das war am 09. Juli.
In der Uniklinik wurde dann fest gestellt, dass sich auch im linken Lungenflügel Wasser angesammelt hat und es wurde ca. 1 Liter Flüssigkeit abgelassen. Es wurde dann beobachtet ob in den darauf folgenden Tagen noch Wasser nach lief.
Da das der Fall war, bekam er am letzten Freitag einen Zugang zum selbstständigen Wasser ablassen und die Chemo begann wieder.
Diese Woche sollte er nach Hause kommen.
Die Mama von meinem Freund erzählte, dass er wieder nicht richtig schlafen konnte, was mich stutzig machte, da er im Krankenhaus immer besser schlief als zu Hause.
Von Samstag auf Sonntag und Sonntagmittag hatte er dann Probleme beim Atmen und bekam eine höhere Dosis Sauerstoff.
Sonntagabend aß er noch normal Abendbrot und dann ging es ihm schlechter.
Gegen 19:30 Uhr rief die Uniklinik an und sagte, dass sie ihm Beruhigungsmittel und Morphium geben mussten und sie nicht wissen wie lange er es noch schafft. Eine höhere Dosis Sauerstoff wirkte nicht mehr.
Auf dem Weg in die Klinik bekamen mein Freund und seine Mama dann die Nachricht, dass er verstorben ist.
Mit dieser schnellen Wendung haben selbst die Ärzte nicht gerechnet, obwohl wir alle wussten, dass er unheilbar krank ist.
Der Arzt sagte vor Ort, dass er einen Infekt + Fieber gehabt hat und Antibiotikum bekam. Ob der Infekt von der OP, Chemo oder was auch immer kam, wissen wir nicht und es würde auch nichts an der aktuellen Situation ändern.
Er hatte auch viele kleinere Nebenerkrankungen und vielleicht kam am Sonntag alles auf einmal zusammen und war einfach zu viel.
Wir sind geschockt und können es noch nicht realisieren, dass er nicht mehr aus dem Krankenhaus zurückkommt.
Aber im Nachhinein betrachtet sind wir froh, dass ihm ein weiterer eventuell langer Leidensweg erspart geblieben ist.
Mein Freund ist der Meinung, dass er es, wenn man ihn jetzt fragen würde, genau so gewollt hätte. Er hat nicht viel mitbekommen und es hat nicht lange gedauert.
Und das Beste.....er hatte, trotz der Chemos, bis zum Schluss seine Haare

.
@ Helmut, vielen Dank für deinen Erfahrungsbericht.
Ich hoffe, dass es dir gut geht und du das hier vielleicht lesen kannst.
Viele Grüße
Maria