AW: Myxoides Liposarkom
Hallo zusammen,
habe gerade schon eine dreiviertel Stunde in mein Handy getippert. Beim Absenden kam "Server überlastet"... Ich hoffe ich krieg noch alles zusammen.
Zuallererst wie immer ein große Danke für Eure Antworten. Die Vielfalt der Meinungen hilft mir, alles auch mal aus einem anderen Blickwinkel zu sehen. Es sind oft so viele hilfreiche Antworten dabei und auch über kurze Grüße freue ich mich natürlich. Manche Antworten erscheinen je nach Zeitpunkt in einem anderen Licht. Z.B. der Eintrag von Monika, ich solle doch mal die Kinder mit hinnehmen. Gestern habe ich nur so gedacht: "So sollen die Kinder ihre Mutter nicht sehen" - Heute vormittag hätte ich es mir vorstellen können, am Nachmittag schon wieder nicht...
Ich denke Mausi und Schnaddi bringen es auf den Punkt. Sie ist auf dem Weg und kämpft noch mit sich. Ich sehe auch nicht, dass sie demnächst auf Normalstation kommt. Dazu ist sie eigentlich zu schwach und auch noch zu verwirrt. Sie würde im Moment nicht mal den Pieper finden... Ihr Zustand war auch nachmittag ganz o.k. Aber sie bekam eine Angst-Attacke. Ich bemerkte, wie sie im Schlummern die Stirn kraus zog und fragte, was los sei. Sie sagte, dass sie Angst hat vor dem was kommt. Als ich sie beruhigt hatte, bekam sie Schmerzen im Rücken. Diese waren wohl ganz schön heftig, so dass sie Morphium bekam. Danach ging es, aber sie war müde... Die Ärztin sagte mir, dass der HB-Wert gefallen sei, was evtl auf eine erneute Blutung schließen lässt. Könnte aber auch von der Dialyse kommen. Abwarten. Mit den Urologen ist auch erstmal verschoben. Jetzt hieß es, dass es nicht sicher sei, dass die Niere mit Harnleiterschiene wieder anfängt mit Arbeiten...
Im Hospiz habe ich angerufen, habe am Freitag Termin. Ich glaube aber, ehrlich gesagt, nicht, dass meine Frau dorthin kommt. Zum Einen wird sie es bis dahin, dass es einen freien Platz gibt, wahrscheinlich nicht schaffen. Zum Anderen gibt es da wohl keine Dialyse, das widerspricht dem Palliativgedanken. Dann könnte man es auch im krankenhaus abstellen, oder?
Auch sonst mache ich mir da keine Illusionen oder hoffe noch auf irgendwelche Wunder. Wie man es dreht und wendet, es führt alles aufs gleiche hinaus. Ich tue mich schwer damit, es zu akzeptieren, aber so ist es jetzt. Ich muss es einfach nehmen, wie es kommt. Meine Frau bestimmt den Takt. Ob es nun zwei Tage oder zwei Wochen dauert, werden wir sehen.
Im Herzen tut es natürlich unendlich weh. Ich liebe sie über alles. Sie heißt übrigens Annika. Ich wollte es bisher nicht preisgeben, der Privatsphäre wegen. Aber jetzt habe ich so schon "die Hosen runtergelassen", dass es keinen mehr Unterschied macht. Die, die uns im "echten" Leben kennen, würden anhand meiner Ausführungen sowieso wissen, wer wir sind. Und um die ginge es eigentlich nur...
Wg. Psychologen ist einiges angelaufen, aber gerade schwer wg. Urlaubszeit. Die Ärztin bleibt da dran.
Ja, ansonsten bleibt nur abwarten, was der morgige Tag bringt. Macht's gut!
LG
Thomas
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Meine geliebte Annika *11.09.1977 22.08.2014
(Myxoides Liposarkom ED 08/2013)
Meine Mama * 19.03.1961 06.09.2015
(Brustkrebs seit 2006)
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