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Alt 24.09.2014, 14:11
Caput Caput ist offline
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Standard AW: Wasser in der Lunge

Liebe Doris,

ich gehöre zwar eigentlich ins Hinterbliebenen-Forum, aber zu dem Thema „Wasser in der Lunge“ bzw. dem was man umgangssprachlich damit meint (nämlich meistens Pleuraergüsse), kann ich leider einiges sagen. Wie Cecil schon schreibt gibt es wirklich, dass Wasser in der Lunge ist (Lungenödem) oder dass sich Flüssigkeit in der Pleuraspalte gebildet hat. Für mich hört es sich auch eher nach dem Pleuraerguss an.

Meine Mutter hatte auch starke Pleuraergüsse nach ihrer OP während ihrer Krebserkrankung. Bei ihr hat man einerseits punktiert um den Druck auf die Lunge zu nehmen und ihr damit das Atmen zu erleichtern und andererseits um die Flüssigkeit auf das Vorhandensein von Krebszellen zu untersuchen. Bei meiner Mutter hat man - selbst in ihrem sehr fortgeschrittenen Stadium - in der Flüssigkeit keine Krebszellen gefunden. Der Pleuraerguss war die Folge von mehreren Operationen, die sie über sich ergehen lassen musste und die damit verbundene geringe Leistungsfähigkeit ihres Körpers das Wasser abzutransportieren (schwacher Allgemeinzustand, ggf. Herzschwäche, …).

Ich selbst habe eine sehr schwere Herzoperation hinter mir und leide seitdem unter beidseitigen Pleuraergüssen. Ich wurde auch punktiert. Ich habe die Punktion nicht als schlimm empfunden. Ich saß hierzu aufrecht und wurde von einem Pfleger vor mir gestützt. Die Punktionsstelle am Rücken wurde lokal betäubt. Die Ärzte haben beim Punktieren auch das Ultraschallgerät daneben, so dass sie auch sicher sind den Erguss genau zu treffen. Da ich schon einige Komplikationen hinter mir hatte, hatte ich was zur Beruhigung bekommen und so halb vor mich hingedöst. Von der Punktion selber habe ich nur mitbekommen, wie man mir den Verband am Rücken befestigt hat und mir geholfen hat mich wieder ins Bett zu legen. Auch meine Mutter hat mir damals berichtet, dass sie die Punktion eher als Erleichterung empfunden hat, da danach das Atmen wieder besser ging. Sie hat den Eingriff bei vollem Bewusstsein hinter sich gebracht aber auch gemeint, dass es nicht so schlimm ist, da man auf dem eigenen Rücken ja auch nicht sieht was die da machen. Bei ihr ist das Wasser dann auch nicht mehr groß nachgelaufen.

Ich hatte durch das Wasser ständig trockenen Reizhusten und Schmerzen beim Atmen. Mir hat man erklärt, dass der Husten und die Schmerzen vom Rippenfell kommen, das durch das Wasser sehr gereizt wird. Außerdem ist das Rippenfell wohl auch für den Abtransport des Wassers in das umliegende Gewebe zuständig und hat bei einem Pleuraerguss dementsprechend viel zu tun (meine laienhafte Worte). Bei mir kam der Erguss einerseits vom Eingriff und andererseits von der verminderten Herzleistung nach der OP. Hast du auch dicke Beine/Füße? Ich hatte noch lange nach der OP Wassereinlagerungen um die Knöchel und werde mit „Wassertabletten“ behandelt (aber ich bin ja auch Herzpatient).

Lass den Termin mal auf dich zu kommen, die Punktion ist ein Eingriff, den man gut wegstecken kann und es gibt viele Gründe für „Wasser in der Lunge“ und sehr viele Gründe davon sind gut behandelbar oder renken sich mit der Zeit wieder ein. Es bedarf eben einer genauen Abklärung und Kontrolle. Denke du wirst bestimmt auch noch kardiologisch untersucht.

Ich drücke dir ganz fest die Daumen.

Grüße Kirsten.
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