Hallo Ulrike,
heute war ich beim Onkologen, um diesen ominösen Befundbericht (ist weiter oben beschrieben) zu korrigieren, was er auch anstandslos gemacht hat. Da war ich schon mal positiv überrascht. Ich hatte mir da mords den Kopf gemacht, wie ich ihm das abluchse. Es hat mich einfach gestört, dass das Ding sachlich einfach falsch war. Und wer weiß, bei wie vielen Stellen das Ding dann noch rumgereicht wird. Mehr hatte ich mir für heute gar nicht vorgenommen. Ich habe dazugelernt, dass ich solche Termine gezielt abhalten muss, weil ich sonst entweder nicht alles unterbringe in der knappen Zeit oder das Gespräch total entgleist in Richtung von Themen, die ich gar nicht besprechen wollte.
Irgendwie kamen wir aber noch auf das Thema Bildgebung zurück und ich habe nicht nur meine Meinung wiederholt, dass ja von meiner Warte aus erst mal eh keine "therapeutische Konsequenz" aus einem Befund folgen würde, zumindest nicht solange es mir so stabil geht, wie jetzt, so dass der Aufwand, die Belastung und der Stress nicht gerechtfertigt seien. Ich wiederholte dann auch, dass wenn Bildgebung nur MRT, kein CT. Und nach Deinem interessanten Hinweis auf den problematischen Zusammenhang von Schilddrüsenunterfunktion und jodhaltigem CT-Kontrastmittel, habe ich danach auch - wirklich dezent - gefragt. Er hat in diesselbe Kerbe gehauen, wie Deine drei Ärzte: alles kein Problem, harmlos, usw. ich würde doch bestimmt Thyroxin-substituiert ... Was ich übrigens nicht (mehr) werde, ich habe das Zeug abgesetzt, nachdem ich überhaupt nicht mehr schlafen konnte. Jetzt ist zwar die Verstopfung etwas stärker geworden, aber der komme ich eher mit Hausmittelchen bei als der Schlaflosigkeit. Er meinte dann noch zu mir, wegen meiner Ablehnung dem CT gegenüber: "Ihr Problem, Frau XXX ist der Tumor und nicht die Strahlen oder das Kontrastmittel des CTs. Das entspricht 40 Transatlantikflügen und es haben ja auch nicht alle Piloten Krebs." Was soll frau da noch sagen? Bei einem Piloten verteilen sich die 40 Transatlantikflüge aber einen gewissen Zeitraum. Das CT ist in ein paar Minuten durch und wird potentiell ja alle paar Monate oder jährlich oder .... wiederholt. Und jedes Mal 40 Transatlantikflüge? Nöööö! Ich dachte dann bei mir: "Dann nehme ich die 40 Transatlantikflüge. Das wären dann 20 Reisen in die USA und zurück. Super!! Bezahlt von der Krankenkasse. Ich stell gleich mal den Antrag und berufe mich auf meinen Onkologen!


Einen wirklich ehrlich besorgten Rat hat er mir dann aber noch mitgegeben, den ich noch ein wenig in mir reifen lassen werde: Er sagte, dass es unbedingt zu vermeiden wäre, als Notfall z.B. wegen starker Schmerzen o.ä. ins Krankenhaus gehen zu müssen. Geplante OPs, wenn denn eine solche möglich und von mir gewollt sei, brächten einfach die besseren Ergebnisse. Sprich: wenn ich Beschwerden hätte, dann solle ich doch bitte rechtzeitig eine Bildgebung veranlassen, damit man planen könne. Das habe ich ihm versprochen. Und das klang auch ehrlich besorgt. Und er hat sich wirklich Zeit genommen.
Also irgendwie habe ich mich heute ein wenig mit diesem Onko-Doc versöhnt.
Liebe Grüße
Charl0tte