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Alt 08.10.2014, 13:05
Charl0tte Charl0tte ist offline
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Standard AW: Königinnenweg beim 2. Rezidiv

Hallo Töchterchen,

das ist eine sehr ehrliche Frage, die Du hier stellst, was man als Angehörige vom Erkrankten 'verlangen' oder 'erwarten' kann an Maßnahmen, wenn eben belastende Symptome auftreten, wie es bei Deiner Mutter war und ist. Und immer ist sofort der Gedanke da: " Jetzt geht es wieder los mit dem Krebs." Da braucht's ganz wenig. Das ist bei mir auch so. Ich persönlich, versuche (bisher erfolgreich) einen KH-Aufenthalt zu vermeiden, wenn es nicht um eine konkrete Maßnahme wie eine OP geht, die logischerweise im KH stattfinden muss. Ich habe auch oft mit Verstopfung zu kämpfen und achte logischerweise auf meine Ernährung. Leider habe ich die Erfahrung machen müssen, dass ich meine Gedärme allein mit Ernährung nicht mehr so gut beeinflussen kann, wie es vor der OP der Fall war. Der Darmverschluss ist auch meine persönliche Horrorvorstellung. Deshalb mache ich, wenn ich mal nicht 'von selber' auf's Klo kann, noch am selben Vormittag einen Einlauf. Von daher finde ich den Vorschlag von Eurem Arzt erstmal gar nicht so schlecht. Ich habe bisher sehr gute Erfahrungen gemacht. Ich weiß, ist nicht jederfrau's Sache, aber den ganzen Tag mit diesem Druckgefühl herumzulaufen, finde ich persönlich schlimmer. Und je länger die Sache nicht vorwärts geht, umso härter wird der Stuhl ja leider. Bei mir zumindest. Bei mir bilden sich dann auch gern schmerzhafte Hämorrhoiden. Deshalb warte ich da nie lang zu, sondern erleichtere mich sofort. Ich muss nicht auf die Wirkung eines Mittelchens warten, die dann zu einem ungünstigen Zeitpunkt eintritt und dann auch noch die sonstige Verdauung belastet, sondern kann den Einlauf zeitlich so legen, wie es für mich passt und habe dann den ganzen Tag Ruhe und fühle mich wohl. Vielleicht mag es Deine Mutter ja mal probieren, bevor der Bauch dann krampft und wehtut. Dann ist es sicher angenehmer. Ich habe mir da im Bad schon ein gemütliches Plätzchen dafür eingerichtet. Also das muss keine furchterregende Sache sein. Wenn sich Deine Mutter noch für ein paar Praxis-Tipps interessiert, melde Dich einfach per PN.

Noch einmal kurz zu Deiner Angehörigen-Frage. Als ich mit dieser Nabelmetastase unterwegs war, und dann der OP-Termin stand und ich mich auch dazu entschlossen hatte, ihn nicht wieder abzusagen, habe ich gemerkt, wie froh und erleichtert mein Mann darüber war, dass eine 'Lösung' in Aussicht ist. Aber es war ganz und gar meine Entscheidung, die OP zu machen. Es ist halt immer diese Hilflosigkeit, die so verunsichert. Und die Möglichkeit, zu handeln, etwas zu entscheiden macht es dann leichter zu ertragen. Und die Entscheidung, ins Krankenhaus zu gehen, wenn man mit Hausmitteln nicht weiterkommt, ist natürlich auch eine Entscheidung. Ob man im Krankenhaus 'sicherer' ist, würde ich so nicht behaupten, man kann sich dort ja auch einen ganzen Haufen Keime holen, die's zuhause nicht gibt. Es kommt auf die konkrete Situation an. Zu viel Druck ausüben ist nie gut, weder beim Stuhlgang noch bei Entscheidungen für oder gegen KH bei kranken Angehörigen!!

Liebe Grüße
Charl0tte