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Alt 09.10.2014, 23:16
berliner-engelchen berliner-engelchen ist offline
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Standard AW: Port am Unterarm - Erfahrungen?

Liebe Maracuja,

soeben hat mich Panda auf deine Frage aufmerksam gemacht.
und da ich mich mit diesem Thema ausführlichst auseinandergesetzt habe, kurz mein Bericht.

also. Da ich sehr schlank bin und nirgendwo unterhautfettgewebe habe, wollte ich einen Port immer vermeiden. Meine erste Chemo habe ich mir ohne Port geben lassen, eine einzige Quälerei.
Beim rezidiv wurde der Port dann am schlüsselbein implantiert (ich habe Eierstockkrebs, bei Ersterkrankung war ich 41). Dieser Port machte mir nur Probleme. Zum einen lag er direkt auf der Muskulatur dort auf und schmerzte bei jeder Armbewegung. Zum anderen war er einfach "zu nah an mir dran". und dann kam noch dazu, dass er mir das Autofahren schier unmöglich machte, weil der Gurt darüber lief und total weh tat.

Ich habe darauf bestanden, dass er nach meiner 2.Chemo entfernt wird. Gegen den Willen der Ärzte. Ich habe es nicht mehr ausgehalten. Es war grauenhaft. Danach war ich sooo glücklich.

Meine Freundin, Ärztin in den USA, berichtete mir dann, dass in den USA alle BK-Patientiennen mit Brust-OP den Port in den Arm bekämen Das machte mir Hoffung.

14 Monate später brauchte ich wieder einen.
Ich wollte einen in den Arm. Das war ein Problem, selbst hier in Berlin.
habe mir selbst einen Chirurgen gesucht, der Erfahrung damit hatte, nachdem mich die 1. Praxis direkt geweigert hatte in den Arm zu implantieren.

jetzt habe ich einen Port im Arm. Seit fast 2 Jahren. ES IST SUPER.
Er sitzt NICHT im Unterarm. Sondern rückseitig am Oberarm kurz vor dem Elbogengelenk.
Dort ist ein guter Ort. Warum? Wir Frauen neigen ja im Allgemeinen dazu, dort so kleine Schwabbel-Hänge-Flügelchen zu haben. Also, wen man den Arm hebt, hat man dort so Gewebe, das leicht beweglich ist, leider meist ohne nennenswerte Muskulatur (sehr zur Beosrgnis meiner Yoga-Lehrerin, für die diese Stelle eine echte FrauenProblemzone ist ).
Bestens geeignet für einen PORT !!!

Man kommt nicht dran, stößt sich nicht, nichts drückt, scheuert oder macht muskuläre Probleme. und so sind die Schlabbel-Flügelchen zu etwas sehr sinnvollem zu gebrauchen!!!

Bei Gaben ist er wunderbar zu handhaben, weil niemand einem über der Brust herumfuchtelt und drückt. Es ist ein gutes Stück weit weg von mir, das Anstecken ist viel weniger Schmerzhaft als am Brustbein!!!!

Für mich: die beste Lösung, die mir begegnen konnte!!!
Und es ist übrigens kein shunt, sondern ein Hochleistungs-Port, über den ich in ganz normaler Geschwindigkeit die Chemos bekomme und ggf. kann sogar parenterale Ernährung laufen !!!



Liebe Maracuja (eines meiner beiden Lieblingsobstsorten übrigens !!), ich wünsche Dir ein positives Port-Implantieren und viel Glück und ERfolg damit!

LG
Birgit

PS: danke Panda, fürs aufmerksame lesen und Bescheid sagen
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