AW: Nabelmetastase - wer hat Erfahrungen damit?
Liebe Charl0tte,
am 2.10. warst Du bei Deinem Onkologen, es ging auch um bildgebende Untersuchungen. Du hattest hier berichtet. Das Berliner Engelchen (huhu liebe Birgit!) hat in ihrem Königinnenthread gerade dazu etwas geschrieben und ich verpflanze das mal einfach hierher in Dein Zuhause.
Als ich von Deinem Besuch bei Deinem Onkologen und von dem Gespräch gelesen habe, wollte ich auch spontan etwas dazu schreiben, und dann ist es aber irgendwie verschütt gegangen.
Zuerst war ich gerührt von dem, was Du berichtet hast. Denn Dein Onkologe hat sich, glaube ich, richtig Mühe gegeben, gut auf Dich einzugehen. Auf Deine Art, den Untersuchungs- und Behandlungsvorschlägen zu begegnen (! denn das sind sie. Meist nicht als solche vorgetragen, leider. Aber es sind Angebote, die man eben annehmen oder auch nicht annehmen kann. Meine Güte... habe ich bereits von Dir gelernt!). Das ist selten, dass ein Arzt die Zeit und Muße hat. Eine andere Sichtweise macht Mühe, und sie zu thematisieren und zu diskutieren, trotz eigener Überzeugung, Hut ab. Der Onkologe schätzt Dich sehr, dessen bin ich sicher. Egal, wie es bei Dir unterm Strich angekommen sein mag, liebe Lotti.
Ich glaube, ob man die Behandlungsvorschläge annimmt oder nicht, hat ganz viel mit einer Grundsatzentscheidung zu tun. Ein Schalter, den man umgelegt hat. Alles kritisch zu prüfen zum Beispiel. Wenn diese Entscheidung, alles zuerst zu hinterfragen und nicht als gegeben hinzunehmen, erstmal gefällt ist, ist es eine logische Konsequenz, auch die weitere Diagnostik zu hinterfragen. Vielleicht sogar, mißtrauisch zu sein. Ob berechtigt oder nicht. Durch was auch immer ausgelöst.
Ich weiß gar nicht, ob es da eine große Rolle spielt, wie gefährlich eine Erkrankung tatsächlich ist, ob lebensbedrohlich oder nicht. Und ob man ohne Untersuchungen riskiert, in eine Notfallsituation geraten zu können. Ich kann die Sichtweise Deines Onkologen sehr gut verstehen, ich hätte vermutlich sogar ähnlich wie er argumentiert, um Dich zu überzeugen. Aber Du hast Deine Entscheidung diesbezüglich getroffen. Natürlich kannst Du sie jederzeit revidieren und überdenken, hinterfragen und Dich umentscheiden. Natürlich werden immer wieder Menschen versuchen, Dich von etwas anderem zu überzeugen. Das muß nicht automatisch bedeuten, dass man Dich nicht sieht mit dem, was Du tust, ganz im Gegenteil. Wie die liebe Nachricht von Birgit ja auch zeigt. Du machst deutliche Spuren! Und es führt zumindest bei mir und sicher auch bei anderen immer wieder zum Innehalten. Und auch, wenn auch eher unkommentiert, zum doch hinterfragen.
Hätte ich Dich bloß vor 5 Jahren getroffen! Mir wäre einiges erspart geblieben. Aber es ist wie es ist.
Jedenfalls: ich denke auch viel über das nach, was Du anstößt, so klug und reflektiert, auch wenn ich hier nicht so viel darauf reagiere, es kommt an.
Liebe Charl0tte, hab es gut!
Viele liebe Grüße
Edeka
Geändert von Edeka (16.10.2014 um 20:24 Uhr)
Grund: kleine Änderung
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