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Alt 27.08.2004, 10:07
Gast
 
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Standard Bauchspeicheldrüsenkrebs

Ich glaube, ich muß noch einige Sachen klarstellen.

Wenn der statistische Altersdurchschnitt bei BSDK der Männer bei etwa 69 Jahren liegt, dann heißt das nicht, dass jemand unter 60 nicht erkranken kann. Dieser Schnitt kommt z.B. zustande, wenn 1 mit 85, 4 mit 75, 4 mit 70 und einer mit 25 erkrankt. Statistisch gesehen ist es damit eine Alterskrankheit, aber das sagt nicht, dass es keine jüngeren Patienten gibt.

Zum Thema Alkohol - bisher ist KEIN Zusammenhang zwischen Alkohol und BSDK gesichert. Gesichert ist ein Zusammenhang zwischen Menschen, die mehrere Entzündungen der Bauchspeicheldrüse hatten (die gehen übrigens normal nicht unbemerkt vonstatten). Diese Patienten erkranken häufiger als andere an BSDK. Und Entzündungen der Bauchspeicheldrüse entstehen häufig durch Alkohol. Der Zusammenhang zwischen häufigeren oder chronischen Entzündungen und der Entstehung von Krebs ist inzwischen ziemlich deutlich - gerade ist das für Leberkrebs mal wieder durch die Presse gegangen. Und hier ist vermutlich auch der Zusammenhang zu den Magenoperierten zu sehen - diese Operation wurde vielfach als Therapie bei Magengeschwüren (auch das sind Entzündungen) gemacht. Außerdem hat man festgestellt, dass Menschen, die mit Aspirin behandeln werden (z.B. nach Herzinfarkten) statistisch weniger Krebs haben, was man sich lange nicht erklären konnte, bis das mit den Entzündungen aufkam - Aspirin wirkt nicht nur auf die Blutgerinnung, sondern auch gegen Entzündungen.

Aber alles in allem ist hier die Frage nach den Ursachen ziemlich müßig, schließlich beschäftigen sich alle, die auf diesem Forum sind, nicht mit Prävention. Und das Grübeln über die Ursachen ist weder für Angehörige noch für Betroffene hilfreich. Der Krebs ist da und die Vergangenheit kann nicht mehr geändert werden.

Ich möchte nochmal davor warnen, der Psyche einen zu hohen Stellenwert bei der Bekämpfung einer Krebserkrankung einzuräumen. Das kann nämlich bei einer Verschlechterung dazu führen, dass der Kranke sich "schuldig" fühlt, schließlich hat er selbst die "Verantwortung" für seinen Zustand, er hätte es ja in der Hand (oder besser: im Kopf), dass es besser wird. Das kann dann zu einer starken Belastung werden.

Grüße
Ingrid
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