Hallo ihr Lieben,
ich bin auch wieder zurück von der AHB!!! Am Freitag wurde ich entlassen, mittags kamen mein Mann, meine Tochter und meine Tante mit dem Zug nach Prien, habe sie dort abgeholt und das Wochenende verbrachten wir auf einem Reiterhof. Luise hatte gestern Geburtstag, 8 ist sie jetzt!! Sie durfte Freitag und Samstag reiten, am Samstag sogar 1 1/2 Stunden (in der Gruppe). Am Samstag haben wir bei herrlichem Wetter auch noch einen Ausflug auf die Fraueninsel im Chiemsee gemacht. Gestern war wieder schlechtes Wetter und ich bin mit meiner Familie mit nach Hause gefahren. War ein schönes Wochenende und ein schöner Abschluß von der Kur!
Ich habe die Zeit dort soooo genossen!! Alle, die zweifeln, ob sie eine AHB machen sollen oder nicht, kann ich nur wiederholt dazu raten!
Es stimmt zwar, dass man jetzt nicht das Mordssportprogramm hat, aber mindestens 2 Sporteinheiten pro Tag waren mindestens auf dem Plan, oft auch mehr. In der ersten Woche war ich in der Mammagymnastik eingeteilt, in der zweiten Woche dann in der Trainingsgruppe sowohl im Wasser als auch "an Land". In den ersten zwei Wochen gab es auch regelmäßiges Ergometer-Training, da wurden die Wattzahlen konsequent gesteigert. Zweimal pro Woche gab es Training für den Muskelaufbau und in der dritten Woche wurde das Ergometer durch Nordic Walking ersetzt, das war 3 x um 07:30 Uhr, also vor dem Frühstück schon. Aber genial!! Das Wetter hat gepasst und man hatte einfach immer einen tollen Ausblick auf den Chiemsee und die Berge. Am Donnerstag der letzten Woche bekam ich morgens auf dem Zimmer mein Herzeptin, deshalb war ich in der Nordic-Walking-Gruppe um 16:45 Uhr eingeteilt. Wenn einem etwas nicht liegt, kann man das beim Arzt ansprechen und was anderes wählen.
Die Klinik, in der ich war, hat drei Abteilungen. Die Onkologie, Kardiologie und Psychosomatik. Entsprechend waren die Patienten aus unterschiedlichen Gründen dort. Es gibt auch Psychoonkologen vor Ort, aber das hab ich nicht in Anspruch genommen, da ich zuhause bereits eine entsprechende Hilfe habe. Aber an 2 Gesprächsrunden habe ich teilgenommen, Thema: Angst überwinden, Selbstvertrauen gewinnen. Sonst gab es einige interessante Vorträge.
Was mir ausserhalb der Terminpläne mit dem Sport und den Vorträgen sehr geholfen hat, waren die Gespräche mit den anderen Patienten. Da ging es zwar auch um unsere Krankheiten, aber ehrlich nur nebensächlich. Wir alle wussten ja am eigenen Leib, was der andere hinter sich hatte. Das wurde dann auch nicht haarklein ausdiskutiert. Vielmehr hatten wir Spaß miteinander, Abends wurde im Haus immer was geboten, wir sind auch ein paar Mal auswärts essen gegangen.
Auch wenn ich ehrlich gesagt nach der AHB nicht wirklich fit bin (die Ärztin meinte, es wäre das Fatigue-Syndrom und hat mich auch erstmal arbeitsunfähig entlassen), möchte ich diese Zeit nicht missen! Sie hat mir soooo gut getan, vor allem seelisch.
Dass ich die letzten drei Wochen täglich Sport betrieben habe, merke ich nur am Muskelkater. ;-) ABER: Am Anfang der AHB und 2 Wochen später wurde je eine Bioimpedanzmessung vorgenommen. Da wird vor allem der Fettgehalt des Körpers und die Muskelmasse gemessen.
Das Ergebnis war: Nach 2 Wochen hatte ich 700 Gramm weniger Fettmasse, dafür 1,3 kg mehr Muskelmasse!! Insgesamt war ich vom Gewicht her auch 700 Gramm schwerer, allerdings hatte ich mehr Wasser im Körper, sodass diese 700 Gramm nicht der Rede wert sind! Mit dem Gewicht habe ich sonst auch keine Probleme gehabt. Am Anfang der Chemo, in den ersten 4 Wochen hab ich 5 kg abgenommen, diese dann mit der Zeit wieder drauf bekommen und nun halte ich das Gewicht ganz gut...
So, ich muss jetzt irgendwie noch richtig "ankommen" zuhause. Nun dauert es ja auch nicht mehr allzu lang bis zu unserem Treffen!
Ich wünsch euch was!!
LG, Kerstin