Einzelnen Beitrag anzeigen
  #5707  
Alt 31.03.2015, 00:04
Lola_R Lola_R ist offline
Registrierter Benutzer
 
Registriert seit: 20.01.2014
Beiträge: 84
Standard AW: Austausch von Usern mit fortgeschrittener Erkrankung

Liebes Freundchen,
was psychoonkologische Unterstützung angeht, kann ich nur Positives berichten. Ich brauchte allerdings zwei Anläufe. Die erste Psychoonkologin, bei der ich war, hatte mir nicht viel zu sagen, war auch selbst irgendwie so düster und depressiv, dass ich davon nicht viel hatte. Hab dann gewechselt und von den Stunden viel gehabt. Ich kann Dir gar nicht genau sagen, was. Den Dingen ins Auge sehen, ohne darüber zu verzweifeln, irgendsoetwas. Klappt natürlich überhaupt nicht immer (weder das ins Auge sehen, noch das nicht Verzweifeln ...), aber immerhin manchmal. Eigentlich sogar ziemlich oft, was aber auch daran liegt, dass es mir ja körperlich recht gut geht. Ein paar Techniken hat sie mir auch gezeigt, wie man sich entspannen kann oder gute, stärkende Gedanken in den Kopf kriegt, wenn die anderen überhand nehmen wollen. Oft war es nur ein einzelner Satz, der im Laufe so einer Dreiviertelstunde gefallen ist, an dem ich "weiterknabbern" konnte, aber irgendwie hat sich darüber meine Einstellung zu der ganzen Situation geändert und gefestigt. Ich habe das nur ein paar Monate gebraucht, aber es tut mir auch gut zu denken, dass ich jederzeit wieder hingehen kann, wenn ich das Gefühl habe, es würde mir helfen. Daher denke ich: Wenn Dir danach ist, probier's aus mit der Psychoonkologie; schaden wird es auf keinen Fall.
Ich drück die Daumen, dass Du die Chemo gut packst - und wenn Du den ersten Zyklus hinter Dir hast, wird es sowieso leichter.
Herzlich,
Lola
Mit Zitat antworten