Ach Birgit, liebe Elfi, liebe Swabs
eure Worte tun mir so gut, soviele gute Gedanken und Gefühle bringen mir ein großes Stück Hoffnung zurück.
Alle hier kennen diese Verzweiflung, nie ist man darauf vorbereitet, dies ist etwas, was man nicht lernen kann und es wird nie leichter, es stellt sich kein routinierter Umgang mit solchen schrecklichen Nachrichten ein.
Zu deiner Frage nach Chemos: Ich habe mit Taxol um Platin begonnen, hatte nach 4 Monaten meinen ersten Rückfall vor 5 Jahren, also platinresistent. Danach kam 3 x Topotecan, ohne Erfolg, denn auch resistent.
Dann Xeloda und Avastin mit Tamoxifen, damit hatte ich den größten Benefit - über 1 Jahr.
Anschließend Gemzar, Avastin u. Treosulfan und Tamoxifen 5 Zyklen - 9 Monate Ruhe.
Anschließend wieder 9 x Gemzar u. Avastin u. Treosulfan, das inzwischen auch nicht mehr wirkt.
Und nun nach 2 Zyklen Caelyx - zunächst mit Besserung der Magen-Darm-Geschichte, seit 3 Tagen wieder verstärkt Völlegefühl usw., aus diesem Grund haben wir den Tumormarker untersucht, mit diesem Ergebnis.
Bei platinresistenz gibts Olaparib usw.
Taxotere kommt noch in Frage oder Yondelis, beides als Einzelsubstanz.
In 4 Wochen werde ich wieder den Tumormarker kontrollieren lassen und wenn er nicht gesunken ist, entscheide ich mich zwischen diesen beiden Optionen.
Meine Knoten will kein Chirurg entfernen, die sind zu nahe an Arterien und Venen, dazwischen sind wichtige Nervenbahnen, Bestrahlung kommt auch nicht in Frage. Diese beiden Punkte habe ich schon vor einigen Wochen mit verschiedenen Ärzten besprochen und alle sind zum gleichen Ergebnis gekommen.
Morgen rufe ich meine wissenschaftliche betreuende Ärztin in München an und frage sie nach ihrem Rat. Das habe ich heute total vergessen in diesem Gefühlschaos.
Ich hasse dieses Auf und Ab ich arbeite dran meine übliche pragmatische Fassung zurückzugewinnen, mit dieser Haltung gehts mir auf jeden Fall besser, das zieht mich nicht so stark runter.
Das Leben um mich rum geht weiter, meiner Familie möchte ich alles leichter machen, trauern können sie später.
Meine liebe Tochter hat gesagt, dass immer eine Lücke sein wird und diese kann niemand ersetzen, aber so muss das auch sein. Sie kann sich nicht auf meinen Verlust vorbereiten, weil sie nicht weiß wie es sein wird, wenn ich nicht mehr da bin, das würde sie ja nicht kennen.
Schwere Worte
lg Claudia