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Alt 08.05.2015, 21:33
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mohnblume79 mohnblume79 ist offline
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Standard AW: After-Chemo-Thread

Ihr Lieben,

neben mir brutzeln leckere Auberginen in der Pfanne und der großartige Herr Mohnblume hat einen Rhabarberkuchen gebacken - schmatz, freue mich auf meine Abendschlemmerei gleich, wollte mich aber endlich mal wieder melden.

Der Tod meines Vaters hat natürlich ein riesiges Loch aufgetan, aus dem ich noch lange nicht herausgekrabbelt bin.

Aber jetzt hatte ich noch zwei Nummern, an denen ich echt zu knapsen hatte.

Im Winter habe ich Vitamin D genommen und hatte vor der Reha meinen Spiegel bestimmen lassen und der war in der Norm. Der Onkologe fand Vitamin D Einnahme überflüssig, hab's also weggelassen. Jetzt hat der Hausarzt zufällig ein großes Blutbild gemacht und der Wert war gar nicht mehr messbar/feststellbar
Das hat das reinste Kopfkino ausgelöst, wegen der Studien, die dann das Rückfallrisiko da erhöht sehen und so. Nehme jetzt allerhöchst dosiertes Vitamin D, aber meine Nerven sind dabei ganz schön auf der Strecke geblieben.

Dann hatte ich seit 2 Wochen schon Schmerzen am Schlüsselbein. Onkologen gefragt, der hat alles abgetastet, nö am Port ist nix.
Hausarzt gefragt, meint wäre Seitenstrangangina, soll Tropfen nehmen.
Schmerzen gingen nicht weg, sondern haben mir noch einen tollen Wochenendausflug nach Dresden über den 1. Mai versaut.
Nächster Tipp bei erneutem Arztkontakt: Verspannung... naja gut.

Dann lief am Montagabend mein Portarm blau an - na toll

Ich bin in die Notaufnahme vom Krankenhaus gegangen. Nach vier Stunden Wartezeit war der Arm dann wieder nur leicht blau und der Arzt meinte nach Messen eines Blutwertes, das könne gar keine Thrombose sein.
Am nächsten Tag zum Hausarzt und der meinte, nee, Nervenreizung. Der Arzt in der Notaufnahme sagte gar, das könne nach Krebs psychisch sein

Mir hat das keine Ruhe gelassen, also habe ich mich heute entschieden, ohne Überweisung und alles in die Gefäßchirugie zu gehen, wo mir der Port gelegt wurde. Herr Mohnblume dachte schon, mir wäre eine Sicherung durchgebrannt, wo sich doch alle Ärzte so sicher waren, dass alles gut ist und fand es eigentlich unnötig, dass ich das mache.

Ergebnis: die Oberärztin hat einmal mit dem Ultraschallgerät übers Schlüsselbein gewedelt und ich hab eine ganz tolle Thrombose am Port! Drei Monate Spritzen und Arm wickeln / Stützstrumpf

Ich hab dem Hausarzt schon echt was gegeigt

Zusammengefasst war ich bei DREI Ärzten und habe alle drei auf die korrekte Diagnose angesprochen (mit allen Infos: Port, Tamoxifen usw.) und alle wollen mich scheinbar für dumm verkaufen.

Macht mich echt nicht glücklich, dass man am besten sein eigener Arzt ist... würde meinem generellen Angstlevel gut tun, einen Arzt zu haben, der weiter denkt als ich.

Ansonsten geht es mir leidlich, allerdings bin ich auch an der Arbeit nicht glücklich. Kräftemäßig geht es (bis auf die Schmerzen, die ich wegen der Thrombose jetzt die ganze Zeit hatte), aber es macht mir grad nix Spaß und die Chefs lassen so nen bißchen raushängen, dass die Schonfrist vorbei ist und versuchen Arbeit bei mir zu platzieren, die ich zum einen nicht bei mir sehe und unglücklicherweise zum anderen noch völlig sinnfrei finde

Tut mir leid, dass ich auf Euch so gar nicht eingehe diesmal, ist echt einfach Land unter gewesen die letzten Wochen. Manchmal lese ich hier quer und freue mich dann auch immer mal über Eure tollen Einträge, schön, dass es Euch alle gibt.
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