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Alt 21.05.2015, 14:59
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wkzebra wkzebra ist offline
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Standard AW: Chemo Tagebuch, Erfahrungsaustausch, gemeinsames Durchstehen!!!

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Zitat von Resi HST Beitrag anzeigen
...Gestern sass neben mir eine Patientin die bei EC nicht mal Tabletten gegen Übelkeit nehmen müsste und weinte fürchterlich. Ihr ging es grottenschlecht nach 3 Pacli. Blutwerte, die bei EC nicht mal angekratzt waren, waren so im Keller, dass sie behandelt werden muss. Sie hat alles an NW abgefangen was es gibt.
Dann verstehe ich da die behandelnden Ärzte nicht. Dafür werden schließlich die Blutkontrollen gemacht und es gibt wirklich gute Begleitmedis zum Gegensteuern. Gut, es wird sicherlich einige geben, bei denen die nicht anschlagen.
Im Nachhinein hätte ich wohl auf den größten Teil der Begleitmedis verzichten können. Mir ging es während der ganzen Chemo-Zeit nicht mal ansatzweise schlecht. Vielleicht hatten die Begleitmedis auch einen psychologischen Effekt - die helfen mir und meinem Körper, mit der Chemo klarzukommen, also kann mir gar nicht schlecht werden. Oder so ähnlich.
Zum Ende hin haben wir die Begleitmedis peu à peu reduziert. Die sauteuren Zofran waren alle - "Ach, dann lassen wir die jetzt weg."

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Zitat von Resi HST Beitrag anzeigen
...Dann kommt noch der Satz Pacli ist wie "Stecker ziehen". Das macht mir Angst und die lange Zeit ohne Pause. Die Angst lähmt mich nicht, keine Angst, aber sie ist manchmal da. Hier niedergeschrieben ist sie deutlich. Ich wohne alleine auf einem Bauernhof und habe manchmal Sorgen, ob ich dann alles schaffe.
Durch die kürzere Erholungszeit geht die Kondition nach unten, aber "Stecker ziehen" würde ich das jetzt nicht nennen. Dafür ist die Dosierung weniger heftig als bei 3wöchentlicher Gabe - die mögliche Beeinträchtigung ist also schleichender und dadurch nicht so schlimm.
Nach den ersten beiden Pacli war ich hundemüde und bin schon im Auto eingeschlafen. Nach der 3. waren wir nachmittags im Kino. Ich hätte erwartet, dass ich einschlafe und hatte mich damit auch schon abgefunden, aber es war okay. 2 Tage nach der 10. Pacli habe ich meinem Bruder geholfen, nach unserer Geflügelausstellung den Gastro-Pavillon abzubauen. Dabei habe ich mich mal lässig übernommen und war am nächsten Tag richtig alle. Immer wieder bücken, Eisenstange aufheben, zum Anhänger tragen - jede einzelne nicht weiter wild, aber die Menge macht's.

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Zitat von Resi HST Beitrag anzeigen
Danke für Deine nüchtern sachlichen Antworten, ich finde das Klasse! Sehr direkt ohne Umschweife und hilfreich!
Hach, das geht runter wie Öl - danke! Ich habe das Ganze ziemlich schnell sehr pragmatisch gesehen. So nach dem Motto "Ich zieh das jetzt durch, aber ich will den ganzen Ärger nicht."
Damit, dass ich damit sehr offen und manchmal auch etwas provokativ umgegangen bin, habe ich so den einen oder anderen auch mal etwas vor den Kopf gestoßen. Das Recht habe ich mir einfach rausgenommen. Rücken gerade, Kopf hoch und ab durch die Mitte.
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