Es wird Zeit, dass ich auch mal wieder hier vorbeischaue. Bin mir nicht so sicher, ob mein Bericht ermutigend für Euch alle wird, aber keine Sorge, es ist wichtig IMMER WIEDER AUFZUSTEHEN und nicht den Mut zu verlieren.
Nach dem Tod meines Vaters, als die dringlichsten Dinge erledigt waren, bin ich in ein gefühlt metertiefes Loch gefallen.
Die Psychologen warnen ja vor dem Psycho-Loch nach den Akutbehandlungen, aber dann kam noch die Trauer on top und die Thrombose im Portarm dazu. Wie soll die Seele da mal wieder zu Atem kommen???
Ich war ja eigentlich seit Anfang März wieder arbeiten und bis zum Tod meines Vaters lief das recht gut. Aber ab Mitte Mai ging plötzlich für 2 Wochen gar nichts mehr. Zuhause war plötzlich der Weg in die Dusche zu weit und ich habe ständig geheult, das war echt krass, wie zu schlimmsten Chemozeiten.
Psychoonkologin war natürlich in Urlaub

und die Wartezeit auf eine Psychiaterin beträgt etwa 3 Monate - super.
Ich war echt kurz davor, dass ich das Handtuch an der Arbeit geschmissen hätte und mich wieder "auf Dauer" hätte krankschreiben lassen. Hatte dann aber so superviele liebe Freunde, die mich ermutigt haben und ein Gespräch am Pfingstmontag mit einer Freundin hat dann irgendwie "klick" gemacht. Bin dann letzten Dienstag erstmalig wieder an die Arbeit gekrochen.
Abends zuhause war ich so erschöpft, dass ich 3 Stunden nur geheult habe.



Hatte mir aber vorgenommen, es für diese vier Tage maximal zu testen. Ab Mittwochmittag ging es plötzlich, warum auch immer. Donnerstagmorgen hatte ich ein 4-stündiges Meeting - hätte ein paar Tage vorher niemals gedacht, dass ich das überstehe, aber es hat sogar Spaß gemacht.
Habe es dieses Wochenende ruhig angehen lassen, damit ich mich nicht überfordere. Da war ich wieder etwas mehr heulerisch drauf - wenn es leiser wird, werden Trauer und Angst halt auch lauter. Aber es war aushaltbar und heute bin ich ganz normal arbeiten gegangen und es ist prima gelaufen.
Ihr seht - es ist eher eine Achterbahn derzeit, aber grad geht es wieder besser. Habe mir auch für Ende Juni einen Termin bei einer Psychologin besorgt. Möchte alles dafür tun, dass ich nicht immer alles auf meinen geliebten Mann auskippe, auch wenn er alles tut, um mir beizustehen, aber ich möchte ihn da auch schützen.
Ich drücke Euch allen die Daumen und bin immer wieder stille Mitleserin hier und denke viel öfter an Euch, als ich schreibe.
@Bengerl - bin sehr gespannt, wie Deine Wiedereingliederung läuft, alles Gute
@Krümel - wieso brauchen die so lang

, sag uns gleich Bescheid, ja? Bist schließlich mein Glückskrümel.
@Buzandi - gute Besserung: Zahnschmerzen sind echt eklig!