AW: Geht es euch auch so?
Obwohl du durch die Krankheit und Chemo schon sehr geschwächt warst hast du mein Fahrrad repariert und ich kann es bis heute regelmäßig benutzen.
Dafür danke ich dir.
Du hast alles getan was in deiner Macht stand um zu überleben, dachtest nicht daran aufzugeben. Knie und Rückenschmerzen hast du klaglos hingenommen. Tavor milderte die Atemnot und die damit verbundene Angst vor dem Ersticken, doch sie wurde innerhalb kurzer Zeit immer schlimmer und machte dir große Sorgen.
Einfache Alltagsverrichtungen waren furchtbar anstrengend, du gingst oft bis an die Grenze des erträglichen.
Die Tage sind merkwürdig gewesen, nein, keine guten Tage, Stunden und Minuten mehr, wie auch?
Es gab jedoch intensive Momente der gegenseitigen Zuneigung wie ich sie vorher nie gekannt habe.
Irgendwann möchte ich wieder das Schöne sehen und wertschätzen, aber es kann mir niemand das Gefühl nehmen allein zu sein, denn du bist durch niemanden zu ersetzen.
Ich vermisse nichts so sehr als das, was dich als liebenswerten Menschen ausgemacht hat. Es sind keine äußerlichen oder materiellen Dinge .
Es ist dein Wesen. Die Bescheidenheit, Zuverlässigkeit der innere Kern der mich berührt - und den ich kennenlernen durfte.
Ich danke dir für die 22 Jahre, die ich in guten und schlechten Zeiten mit dir verbringen konnte.
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