Thema: Waltonsvilla
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Alt 08.09.2004, 22:04
Gast
 
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Standard Waltonsvilla

Liebe Christa,

vielleicht beruhigen Dich meine nächsten Worte oder nicht. Aber ich versuche es: meine Grossmutter hatte mit dem Tod meines Grossvaters mit dem Leben abgeschlossen. Permanente depressive Phasen. "Ich will nicht mehr leben. Wofür das alles? Ich bin schon so alt. Ich sollte hier Platz für jüngere Menschen machen. Etc. etc...." Dabei ist zu sagen, dass er schon 4 Jahre verstorben war, als sie das sagte. Immer mal wieder. Körperlich so abgebaut, dass mein Mann und ich unsere Hochzeit vorgezogen haben, damit sie vielleicht noch dabei sein kann. Was soll ich schreiben: sie bekam plötzlich einen positiven Schub (da war sie 85 Jahre alt), hat auf unserer Hochzeit Bowlingkugeln geschoben (Bild kann ich gerne nachreichen) und hat unsere Hochzeitstage noch 7 weitere Jahre erlebt. An Ostern dieses Jahres ist sie mit 93 Jahren verstorben. Einfach friedlich eingeschlafen. Laut Aussage ihres damaligen Hausarztes gehören heftige depressive Phasen zu diesem Alter dazu. Man fühlt sich nutzlos, kann körperlich nicht mehr so wie geistlich. Man meint, man fällt den Angehörigen zur Last und möchte sie durch den eigenen Tod davon befreien. Gerade wenn der Kontakt zur Familie bzw. den Kindern/dem Kind sehr eng ist und man als alter Mensch merkt, dass die Familie belastet ist, kommt es zu diesen Phasen. Also nichts, was in einem fortgeschrittenen Alter ungewöhnlich ist.

Ich teile Deine Sorgen, knuddele Dich und hoffe, dass es nur gute medizinischen Neuigkeiten gibt. Alles andere wäre dann wirklich einfach altersbedingt. Nichts ist unendlich...

Ganz liebe Grüsse

Bee
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