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Alt 09.09.2004, 15:59
Gast
 
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Standard Malignes Melanom

Ein Hallo an Alle

habe die beiden Artikel in Gesundheitpro.de gefunden. Viel Spaß beim Lesen.

Gruß vom Sybille

Magneten dirigieren Medikamente

Kleine Eisenpartikel könnten Krebsmedikamente mit Hilfe von Magneten in Tumore leiten

„Es ist ein neuer Weg, Arzneimittel im Körper zu steuern. Ein Verkehrsleitsystem für Medikamente“, sagt Andrew Harrison von der University of Edinburgh in Schottland. Er hat eine Technik entwickelt, die für Krebspatienten eine effektivere und weniger schmerzhafte Behandlung bedeuten könnte.

„Wenn Sie das Medikament mit einem kleinen magnetischen Partikel verbinden, dann können Sie ein magnetisches Feld außerhalb des Körpers nutzen, um die Arznei in den richtigen Teil des Körpers zu bringen,“ sagt Harrison.

Medikamenten-Fernsteuerung
In der Theorie ist die Idee einfach: Der Arzt spritzt seinem Patienten an Eisen gebundene Medikamente in einer Lösung. Anschließend lenkt er sie mit einem Magnenten zum Tumor. So könnten die Partikel eine hohe Dosis sehr wirksamer Medikamente an eine ganz bestimmte Stelle im Körper bringen.

Besonders schwierig bei der Behandlung von Krebs ist für Ärzte, die Tumorzellen zu zerstören, den Patienten aber möglichst wenig zu schaden. Chemotherapie greift sich schnell teilende Zellen an: darunter fallen Tumorzellen, aber auch gesunde Körperzellen, zum Beispiel Haarzellen. Chemotherapeutika haben zudem massive Nebenwirkungen. Weil die Medikamente im gesamten Körperkreislauf zirkulieren, kann man Patienten nur geringe Dosen geben.

Krebs zielgerichtet bekämpfen
In den letzten Jahren haben Wissenschaftler nach verschiedenen Möglichkeiten geforscht, wie man Krebszellen zielgenauer angreifen kann. Zum Beispiel nutzen sie Antikörper. Das sind Immuneiweiße, die sich an bestimmte Ziele mit hoher Genauigkeit anheften. Mit ihrer Hilfe kann man Tumormedikamente lenken. Leider funktionieren diese Antikörper nicht bei allen Patienten.

Die Idee zum Magnetleitsystem kommt von so genannten magnetotaktischen Bakterien. Sie produzieren kleine magnetische Partikel, die in Eiweiße und Fette verpackt werden. Noch können diese Bakterien nicht in Kulturen gezüchtet werden. Bis es soweit ist, versucht Harrison, die kleinen magnetischen Partikel künstlich herzustellen.

Die Ideen präsentierte Andrew Harrison beim Festival der British Association for the Advancement of Science in Exeter, Großbritannien.

NewScientist.com/GesundheitPro



Eisenteilchen vermitteln die Hitze gezielt

Den Tumor einschmelzen, das gesunde Gewebe aber schonen – nach diesem Prinzip zerstören Berliner Forscher mit einer neuartigen Hitzetherapie Krebsgeschwulste

Den Tumor einschmelzen, das gesunde Gewebe aber schonen – das ist das Prinzip der Hitzetherapie, die Dr. Andreas Jordan seit kurzem an der Universitätsklinik Charité und am Bundeswehrkrankenhaus in Berlin praktisch erprobt. Der Trick dabei: Jordan spritzt in die Krebszellen extrem kleine Eisenteile. Diese Partikel werden anschließend magnetisch aufgeladen und so erhitzt. Diese Magnetflüssigkeits-Hyperthermie genannte Technik soll Krebspatienten helfen, bei denen eine Chemotherapie oder eine Bestrahlung keine oder nur eine geringe Wirkung zeigten.

Die neue Methode hat zwei Effekte
„Zum einen schädigt die Hitze die Tumorzellen“, erläutert Dr. Jordan. „Darüber hinaus wird die Geschwulst möglicherweise besser angreifbar für eine Chemotherapie.“ Bislang wurden zehn Patienten mit Hirntumor behandelt. In einer zweiten Studie wollen die Berliner Forscher jetzt die Schlagkraft der Hitzetherapie bei weiteren Tumorarten untersuchen – darunter Eierstockkrebs.

Wellen gegen den Krebs
Bei der Behandlung duchdringen Magnetfelder den Patienten in Höhe des Tumors. Die Behandlung dauert nur wenige Minuten und ist kaum spürbar. Zuvor spritzt der Arzt eine Flüssigkeit, die die Eisenteilchen enthält, in den Tumor. Die Teilchen dringen in die Tumorzellen ein, die jeweils mehrere Millionen Partikel aufnehmen können. Dann werden die Eisenteilchen in den Krebszellen von außen mittels eines Magnetfeldes angeregt. Dadurch entsteht in den Zellen Hitze bis etwa 45 Grad Celsius. Die Überwärmung schwächt den Tumor und macht ihn leichter angreifbar. Die Eisenteilchen verbleiben in den Krebszellen: So kann die Behandlung bei Bedarf mehrfach wiederholt werden.

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