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Alt 22.07.2015, 20:23
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mohnblume79 mohnblume79 ist offline
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Standard AW: Chemo Tagebuch, Erfahrungsaustausch, gemeinsames Durchstehen!!!

Liebe Orange Flower,

muß mal aus dem After-Chemo-Thread hier vorbeischauen, weil ich das, was Du geschrieben hast so gut verstehe - das hätte von mir stammen können.

Ich konnte immer gar nicht verstehen, wie manche von den Frauen, mit denen ich Chemo bekam, nicht einmal wußten, was für Beutel ihnen da angehängt wurden. Im Nachhinein beneide ich sie dann aber doch auch manchmal um ihre Sorglosigkeit, denn als "mündiger" Patient macht man sich viel mehr den Kopf, denke ich.
Andererseits habe ich durch meine Hartnäckigkeit auch mal einen dicken fetten Fehler vom Brustzentrum aufgedeckt (hatten meine Blutwerte mit denen einer Patientin mit ähnlichem Namen vertauscht). Wer weiß was passiert wäre (mir oder der anderen), wenn ich nicht drauf bestanden hätte, dass mir etwas spanisch vorkommt. Die Ärztin hat sich nicht mal entschuldigt...

Wir hatten im Brustzentrum ständig wechselnde Assistenzärztinnen und mir fehlten einfach auch ständig verlässliche Informationen. Sollte z.B. Tamoxifen nehmen, aber hat mir mal jemand gesagt, dass ich dazu vorher eine Augenuntersuchung brauche??? Natürlich nicht

Während der Chemo fehlte mir die Kraft für sowas, aber mir ist das Vertrauen in diese Klinik restlos flöten gegangen, obwohl ich genau weiß, dass die Behandlung absolut leitliniengerecht war und im Grundsatz nichts schiefgelaufen ist. Da die aber gar keine Nachsorge anbieten, bin ich nach der letzten Chemo eh da gegangen und habe jetzt einen niedergelassenen Onkologen.
Das Verrrückte ist, dass ich mein Mißtrauen aus der alten Klinik mitgenommen habe und nur gaaanz langsam bereit bin, den neuen Arzt einfach machen zu lassen, ohne alles dreimal zu kontrollieren. Bin jetzt ein 3/4 Jahr dort und bisher hat er nur gute Entscheidungen getroffen und langsam kann ich mich entspannen.
Komme mir vor, wie ein Hund aus schlechter Haltung

Einige meiner Probleme habe ich übrigens auch gelöst bekommen, indem ich einen guten Hausarzt gefunden habe, der sowas wie Vitaminspiegel usw gemacht hat, so dass ich nachher Entscheidungen treffen konnte. Manchmal muß man also gar nicht wechseln, sondern einfach nur ergänzen.

Hör auf Dein Bauchgefühl, wir haben alles Recht auf eine medizinische Betreuung, die zu uns passt.

Mir hat übrigens die Rehaklinik in der ich dann zur AHB war, wahnsinnig geholfen, weil die so spezialisiert waren, dass ich alle Fragen dort über die supertolle Ärztin auskippen konnte.
Das ist übrigens eine Klinik speziell für jüngere Patientinnen und wenn es Dich interessiert, schick mir gerne eine PN und ich sage Dir die Klinik.
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