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Alt 28.08.2015, 08:49
surfsteffen surfsteffen ist offline
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Standard AW: Chemo Tagebuch, Erfahrungsaustausch, gemeinsames Durchstehen!!!

So, jetzt werde ich hier auch mal vorständig. Bin mir nicht ganz sicher, aber ich denke, dass es hier sinnvoller ist zu schreiben als in meinen ursprünglichen Beitrag, da sich hier ja wohl Viele tummeln die aktuell in einer ähnlichen Situation sind. Einige von Euch habens ja schon geschafft oder sind kurz vor dem Ende des Chemo-Martyrium - Glückwunsch und Respekt wie tapfer Ihr das alle hinkriegt!!

Einige von Euch hier kennen mich ja bereits, für die Anderen nur kurz, ich schreibe hier in Vetretung für meine Frau Anja die sich aktuell auch grad in der Chemopahse befindet. Ich versuche hier Tips und Infos für sie zu bekommen und sie gleichzeitig etwas vom Internet fern zu halten. Ich denke das ist sinnvoll, da ich evtl. Einiges etwas neutraler beurteilen und filtern kann und sie nicht Alles was sie liest gleich auf sich projeziert. Ist ja leider der Situation geschuldet, dass auch nicht immer Alles positiv und aufbauend ist was man so liest und ich versuche Ihr die Dinge weitezugeben die ihr evtl. helfen könnten.

Anja hat gestern die Dritte Portion EC bekommen und es geht ihr aktuell nicht sonderlich gut. Nach der 1. war sie für ca. 5 Tage ausgenockt, nach der 2. waren es schon 8 und am Tag vor Nr. 3 war sie fertig, weil sie genau wusste, dass Alles wieder von Vorne losgeht. Ich hoffe, dass es nach der 3. nicht noch länger dauert bis sie wieder einigermaßen auf dem Damm ist. Sie hat zwar keine sehr extremen NW´s aber gefühlt von Allem ein Bisschen. Am schlimmsten ist eigentlich, dass sie ständig völlig erschöpft ist und sie beschreibt das wie ein Gefühl permanent benebelt und schlapp zu sein, dazu kommt ein permanentes Gefühlskarusell. Übelkeit ist auch dabei aber nicht sehr extrem. Appetit hat sie immer und isst auch ausreichend. Am Tag7 nach der 2. EC hatte sie einen Tag extreme Knochen- und Rückenschmerzen, so das sie mich bei der Arbeit angerufen hat ich solle heimkommen weil es ihr gar nicht gut geht. Vermutlich kam das von der Neul**ta Spritze die sie für eine schnellere Erholung der weißen Blutkörper bekommt. Ein halbe Stunde später war es schon deutlich besser und sie sollte dann Paracentamol nehmen, was offensichtlich auch noch eine Verbesserung brachte. Die Tage danach kam das nicht mehr so heftig.
Seit gestern (nach Nr.3) ist sie wieder völlig platt und ich suche nach einem Weg, wie ich ihr helfen kann das Allgeimbefinden etwas aufzupeppeln. Viele berichten hier, dass Bewegung oder sogar Sport viel für ein besseres Allgemeinbefinden beträgt. Ich versuche sie immer vom Sofa zu bekommen, damit ihr Kreislauf etwas in Schwung kommt aber das beschränkt sich allerhöchstens auf einen kurzen Spaziergang, mehr geht definitiv nicht und an Sport ist absolut gar nicht zu denken. Ich hoffe, dass sich das nicht zu einem Teufelskreis entwickelt und sie immer schlapper wird, weil es zu anstrengend ist sich zu bewegen.
Leider sind auch grad so ziemlich Alle aus unserm Umfeld im Urlaub. Wenn Jemand da war und sie Ablenkung hatte ging es ihr immer um Welten besser. Jetzt ist sie so lange die Kids im KiGa sind alleine und hat zu viel Zeit in sich hineinzuhören...
Ich habe derzeit kein Rezept, wo ich am besten ansetzen könnte um ihre Situation etwa zu verbessern. Ernährungsmäßig ist sie sicher nicht ideal unterwegs aber ich bin froh dass sie Appetit hat und wenigsten Energie zu sich nimmt, wen es auch nicht immer die gesunde Variante ist, aber da will ich echt nicht anfangen zu nörgeln. Sie trinkt viel und macht sich Tee aus frischem Ingwer.
Habt Ihr vielleicht noch ein paar Tipps wie man in Schwung kommen kann und was man gegen dieses permanete Benommenheitsgefühl machen kann?

Hoffentlich war das nicht zu Viel auf einmal

Sonnige Grüße vom Bodensee
Steffen
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