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Alt 12.09.2004, 12:35
Gast
 
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Standard Wechsel vom Angehörigen zum Hinterbliebenen

Hallo ihr Lieben
Usere kleine Tischrunde (Tante und "Cousine") hat am 10. in Gedanken mit meinem Schatz und euch angestossen. Es hat geholfen, dass ihr alle an mich gedacht habt. Ich möchte es eigentlich nicht zulassen, dass ich mich vor unserem Hochzeitstag fürchten und traurig sein muss. Es war schliesslich mal einer der schönsten und wichtigsten Tage in unserem Leben. Damals wussten wir noch nicht, dass wir mit diesem Schritt noch fast 28 wunderschöne Jahre zusammen verbringen durften. Auch wenn ich nun weiss, dass ich meinen Schatz hab hergeben müssen, ich würde mich immer für ihn entscheiden! Es war dann auch ein friedlicher Abend mit schönen Gesprächen und vielen Anekdoten. Wir konnten draussen am See sitzen, es war so herrlich mild.
Liebe Sigi, ich habe gestern ganz fest an dich gedacht. Nun hast du wieder einen sehr schwierigen Tag geschafft! Betr. Medium hab ich auch schon überlegt, zur Zeit ist es aber kein Thema für mich. Wir waren eigentlich immer sehr realistisch und hatten mit Übersinnlichem wenig am Hut. Es gab schon seltsame Vorkommnisse und vielleicht auch Zeichen? Vielleicht Zufälle, ich weiss es nicht. Ich möchte diese aber hier nicht ausbreiten, sie sind teilweise irgendwie auch sehr persönlich, etwas zwischen meinem Schatz und mir. So Beate und die anderen wollen, treffen wir uns ja irgendwann im Frühjahr. Dann können wir reden.
Liebe Mona, es ist ganz seltsam. Mein Schatz mochte Chinesisch nicht so gerne. Seit er nicht mehr hier ist, gehe ich mit Pa und Anna meist chinesisch essen! Vielleicht, weil ich weiss, dass ihm das nicht so viel bedeuten würde und er somit nichts verpasst. Ich esse seltsamerweise auch lauter Sachen, die mein Schatz nicht so gerne gemocht hätte. Der Satz mit den 24 Stunden ist sehr weise und hat mich irgendwie unheimlich getröstet!
Liebe Irene, man kann auch mit Wasser anstossen. Dass du dich fürs Hoffest nicht gewappnet gefühlt hast, verstehe ich sehr gut. Du hast es richtig gemacht, zu fliehen! Du darfst alles so machen, wie es für DICH passt. Ich glaube, die Gesellschaft von Menschen, die dasselbe durchmachen tut uns zur Zeit einfach nur gut. Wir wissen, wovon die anderen sprechen! Wie schlimm muss es für deine Verwandte sein, ihren Mann verloren zu haben und selber handicapiert zu sein.
Liebe Beate, erst mal gute Besserung. Ja, als unsere Männer krank waren, konnten wir uns derartige Sachen gar nicht leisten. Auch ich bin damals zur Höchstform aufgelaufen und die Optimistin in Person. Das hat meinem Schatz noch viele schöne Stunden beschert. Ich war damals ganz stark. Ich hoffe, der Brunch war für dich erträglich und du wurdest von deinen Freunden gestützt. Ein Treffen nächstes Frühjahr ist gut. Ich bin dabei und da wir immer gerne gereist sind, werde ich diese Tradition fortsetzen. Ausserdem kenne ich so wenig von der Heimat meines Mannes. Er war Deutscher und stammte ursprünglich aus Magdeburg, ist aber mit seinen Eltern vor dem Mauerbau nach Westdeutschland.
Liebe Petra, hast du die Schifffahrt gut überstanden? Ich hoffe es. Ich hatte am Anfang Mühe, mit dem Schiff zu fahren. Mein Schatz hat das so gerne gemacht. Nun, inzwischen hab ich aus das mal gemacht, zwar nur auf dem Bodensee. Es war gar nicht so schlimm. Ich hatte allerdings immer liebe Menschen um mich. Wie du oben liest, war mein Schatz Deutscher. Wir waren sozusagen ein internationales Ehepaar. Du siehst, auch die LIEBE macht vor der Grenze nicht Halt!!
Liebe Susanne, du Dichtergenie! Ja, unsere Erinnerungen kann uns keiner nehmen! Es gelingt mir sogar, mich bereits teilweise daran zu erfreuen. Gestern sagten mir Nachbarn, es sei immer ein so schönes Bild gewesen, wenn mein Schatz und ich zusammen auf der Strasse zu sehen gewesen seien. Für sie seien wir immer der Inbegriff eines Liebespaares gewesen. Solche Sachen tun so gut! Du hast zwar Recht, wenn du sagst, man darf auch neue Erinnerungen hinzufügen. Diese Gedanke tut aber unheimlich weh! Das Liebste, was du hattest, kommt darin nicht mehr vor!Ich mag gar nicht an die Zukunft denken, so nehme ich halt Tag für Tag.
So mein lieben Freunde, nun ist der Himmel schon wieder blau und ich werde nun ein bisschen ins Freie gehen. Wenn ich draussen bin, geht’s mir eigentlich besser. Ich kann euch also ein paar Sonnenstrahlen schicken. Sie sollen eure Herzen erwärmen. Es ist schön, dass es euch gibt. Ich wünsche euch allen einen geruhsamen und friedvollen Sonntag. Es ist immer ein schwieriger Tag.
Ich umarme euch mit lieben Grüssen Barbara
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